Preisträger 2014
Preisträger Kategorie "TV/Hörfunk": Marika Liebsch
Als besten filmischen Wettbewerbsbeitrag zum Thema Ehrenamt befand die Jury die WDR WELTWEIT-Reportage "Sonjas schwerste Geburt" vom Marika Liebsch. Die 90-minütige Reportage erzählt die Geschichte der Kölner Hebamme Sonja Liggett, die zunächst für 10 Tage auf einer Hebammen-Station in Ghana - fast ohne Technik - werdenden Müttern hilft. Diese Erfahrung verändert das Leben der Hauptdarstellerin. Afrika und ihre Freundinnen in der Hebammen-Station lassen die Kölnerin nicht mehr los. Sie wächst über sich hinaus und organisiert zu Hause in Deutschland Hilfstransporte, überwindet alle bürokratischen Hindernisse in Ghana, kommt zurück nach Hawe zu ihren Freundinnen und bringt einen Krankenwagen, Krankenbetten und Medikamente mit. "Ein bewegender Film, der Mut macht, dass sich die Welt durch den persönlichen Einsatz einer Einzelnen ein Stückchen besser werden lässt", urteilt die Jury. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Preisträger Kategorie "Print": Michael Kraske
Den ersten Preis in der Kategorie "Print" erhält Michael Kraske für seine Beiträge "Freiwillige vor/Was wirklich zählt" im stern-Magazin "gesund leben". Die Jury befand einmütig, dass Kraske anschaulich und tiefgründig, die verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen zwischen Ego-Trip und Ehrenamt, zwischen Ellbogen und der Sehnsucht nach Gemeinsinn vermittelt. Der Autor verstand es, nach allen Regeln der journalistischen Kunst im großzügigen Format des stern-Magazins den Lesern freiwilliges Engagement in allen Facetten näher zu bringen: Zusätzlich mit guten Hintergrundinformationen und Tipps versehen, für alle, die sich für ein ehrenamtliches Engagement interessieren und sich informieren wollen. "In vorbildlicher Weise erfüllt die Reportage die Ziele des Journalistenpreises "Pro Ehrenamt - Herman Wilhelm Thywissen-Preis", urteilt die Jury. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Preisträgerinnen Kategorie "Lokales": Karin Grunewald und Hanna Koch
In der Kategorie "Lokales" zeichnet die Jury in diesem Jahr zwei erste Preisträgerinnen aus. Ausgezeichnet wird Karin Grunewald für ihre eindrucksvolle Titelgeschichte "Keine Zeit für Helden" über Alltag, Anforderungen und ehrenamtliches Engagement von Feuerwehrleuten im Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis. Mit zahlreichen O-Tönen gelingt der Autorin ein authentisches Portrait über das Innenleben von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, die nicht Helden sein wollen, sondern aus innerer Überzeugung anderen Menschen in Not helfen, in Extremsituationen dabei bereit sind, ihr eigenes Leben zu riskieren.
Hanna Koch wird für ihren einfühlsamen Artikel "In Begleitung auf dem letzten Weg" über Hospizarbeit, erschienen in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung ausgezeichnet. Der Autorin ist es nach Auffassung der Jury gelungen, ein bewegendes Portrait über menschliche Zuwendung und ehrenamtliche Sterbebegleitung zu schreiben. Die Geschichte handelt von der 79-jährigen Krebspatientin Gisela Grüneck und Ihrer Tochter, die sich auf den vermeintlichen Abschied mit Hilfe von ehrenamtlichen Sterbebegleitern vorbereitet. Behutsam nimmt die Autorin die Leser auf den letzten Weg der Hauptdarstellerin mit. Beide Preisträgerinnen haben es nach Auffassung der Jury verstanden, ihre Geschichte authentisch und gefühlvoll zu erzählen und den Leser damit zu fesseln.
Beide Preisträgerinnen erhalten jeweils 2.500 Euro Preisgeld.
Preisträgerinnen "Nachwuchsförderpreis": Laura Schneider-Mombaur und Maria Berentzen
Der mit 3.000 Euro dotierte Nachwuchsförderpreis wurde in diesem Jahr geteilt. Ihn erhält Laura Schneider-Mombaur für ihren WDR 5-Hörfunkbeitrag "You’ve got a mail" über ehrenamtliche Hilfen für suizidgefährdete Jugendliche in Freiburg. Die Autorin begleitet ein halbes Jahr ehrenamtliche Jugendliche bei ihrer Ausbildung zum sogenannten "Peer"-Berater. Einfühlsam beschreibt sie die Situation, in der sich die ehrenamtlichen jungen Helfer und Helferinnen befinden. Die junge Autorin bewegt nach Auffassung der Jury mit diesem Beitrag die Zuhörer und motiviert junge Menschen, sich für Gleichaltrige mit lebensgefährlichen psychischen Problemen einzusetzen.
Ausgezeichnet mit dem Nachwuchsförderpreis wird auch Maria Berentzen für ihren Beitrag "Eine Feier für Pascal", erschienen in der Ostfriesen-Zeitung. Die Geschichte handelt vom 10-jährigen Pascal, der infolge einer tödlich verlaufenden Krankheit eine schmerzhafte Lücke in seiner Familie hinterlässt. Zwei Jahre haben sich ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen um die trauernde Familie gekümmert. "Die Autorin lässt die Nähe für die Leser zu und führt sie in die Welt der ehrenamtlichen Hospizhelfer und der trauernden Familie", urteilt die Jury. Beide Preisträgerinnen erhalten 1.500 Euro Preisgeld.
Preis der Jury: Redaktion Braunschweiger Zeitung
Der Sonderpreis der Jury geht an die Redaktion der Braunschweiger Zeitung. Aus der Vielzahl der eingereichten Serien stach nach Ansicht der Jury das schlüssige und nachhaltige Konzept der Serie "Gemeinsam" der Braunschweiger Zeitung hervor. "Das Projekt ‚Gemeinsam’ der Braunschweiger Zeitung hat hinsichtlich redaktioneller Umsetzung und Nachhaltigkeit überzeugt und ist in vorbildlicher Weise geeignet, zur Stärkung des ehrenamtlichen Bürgerengagement im Verbreitungsgebiet der Zeitung beizutragen", befand die Jury. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.