Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter erörterte aktuelle Versorgungslage im Kreis
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Von Demenzerkrankungen bis zu Hilfen im Alltag reichte die Themenpalette bei der 19. Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter im Rhein-Kreis Neuss. Sie tritt zweimal jährlich mit unterschiedlichen Akteuren zusammen, um sich über die aktuelle Lage der Versorgung an Rhein, Erft und Gillbach auszutauschen.
„Wir im Rhein-Kreis Neuss haben ein starkes ,Team Gesundheit`, das passgenaue Unterstützung in jedem Alter und quer durch die Lebensphasen und Lebenslagen bietet. Unser Ziel ist dabei klar formuliert: Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger umfassend dabei unterstützen, ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität zu erhalten und, wenn möglich, zu verbessern“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in seiner Begrüßung.
Professor Dr. Renate Schramek von der Hochschule Bochum stellte das Forschungsprojekt „RubyDemenz“ vor. Dabei geht es um einen PflegeRoboter, der als Unterstützung für Demenzbetroffene im häuslichen Umfeld bis zu sechs Monate in acht Familien eingesetzt wurde. Ziel des Vorhabens war die Optimierung einer personalisierten Mensch-Roboter-Interaktion sowie ein gutes Leben mit Pflege durch Robotik-Nutzung und Begleitung.
Kieferorthopädin Dr. Heike Fleddermann von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein beschrieb die kurzen Wege zu Kooperationsverträgen zwischen stationären Pflegeeinrichtungen und Zahnärzten im Rhein-Kreis Neuss und verdeutlichte, dass eine häusliche zahnärztliche Pflege – besonders bei gesundheitlich eingeschränkten und älteren Menschen – wichtig und notwendig ist. Sie sieht in dem Konzept eine „Win-Win“-Situation für alle Beteiligten. Nach einer Befragung der Dentisten habe sich ergeben, dass es ausreichend Zahnärzte gebe, die dieses Vorhaben unterstützten. Kreisgesundheitsdezernent Gregor Küpper lobte das Projekt und ermutigte die Konferenzteilnehmer, die Informationen entsprechend zu streuen.
Der AOK-Kindergesundheitsatlas 2024 – vorgestellt von Daniel Eich, Referent der AOK Rheinland/Hamburg – untersuchte die Ängste, Sorgen und Informationsbedarfe von Eltern chronisch erkrankter Kinder und Jugendlicher sowie von Vätern und Müttern, die eine Erkrankung (bislang) nur vermuteten. Somit entstand ein ganzheitliches Bild der Bedürfnisse aller Eltern und es konnte ein bedarfsgerechtes Informations- und Unterstützungsangebot bereitgestellt werden.
Der Pflegesektor war vertreten durch Christan Böhme vom Kreissozialamt, der einen aktuellen Überblick über die Umsetzung des Sozialnavigators, die präventiven Hausbesuche und das Konzept „Wohnen für Hilfe“ gab. In diesem Rahmen geht es um die Schaffung von Wohnpartnerschaften und den Grundgedanken der gegenseitigen Unterstützung: Studierende und Auszubildende erhalten Wohnraum und zahlen dafür keine Miete, sondern leisten der Wohnraumanbieterin oder dem Wohnraumanbieter Hilfen im Alltag.
Die nächste Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter im Rhein-Kreis Neuss findet am Mittwoch, 5. November, um 15 Uhr im Kreishaus Grevenbroich statt. Die Tagung ist öffentlich, interessierte Bürgerinnen und Bürger sind willkommen.