Europäische Kommission will mehr Jugendbeteiligung und eröffnet neue Online-Plattform für Bürgerbeteiligung
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Die Europäische Kommission hat am 25. März 2025 den Jugendbericht 2024 und die jüngste Eurobarometer-Umfrage zu den Ansichten der jungen Menschen über die EU und Ihre Erwartungen an die EU veröffentlicht. Außerdem hat sie eine online-Plattform für eine zukünftige breite Bürgerbeteiligung geöffnet, die zuvor für die Meinungsäußerungen von jungen Menschen im Rahmen der durchgeführten jugendpolitischen Dialogen der Europäischen Kommission in den 100 Tagen ihrer zweiten Amtszeit eingerichtet worden war.
Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage aus Februar 2025
Die im Februar 2025 durchgeführte Eurobarometerumfrage unter fast 26.000 jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren in allen 27 EU-Mitgliedstaaten zeigt, dass 61 Prozent der jungen Europäer/innen optimistisch in die Zukunft der EU blicken; 60 Prozent sind der Ansicht, dass sich die EU positiv auf die Gesellschaft auswirkt. Die größten Stärken der EU sehen Junge Menschen in der Freiheit, in einem anderen EU-Land zu leben, zu studieren und zu arbeiten (32 Prozent), den starken Beziehungen und der Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten (28 Prozent) und dem Engagement der EU für Demokratie und Grundwerte (25 Prozent).
Die jungen Leute geben an, dass Lebenshaltungskosten (41 Prozent) sowie Frieden und globale Stabilität (30 Prozent) die dringendsten Sorgen für die Zukunft sind, wobei 31 Prozent der jungen Europäer/innen der Ansicht sind, dass Sicherheit und Verteidigung die oberste Priorität der EU sein sollten. 38 Prozent sind der Ansicht, dass die EU mehr in erschwinglichen Wohnraum und Lebenshaltungskosten investieren sollte.
Obwohl fast zwei Drittel (65 Prozent) der jungen Europäer/innen mit der Funktionsweise der Demokratie in der EU zufrieden sind, sehen mehr als ein Drittel (34 Prozent) falsche und irreführende Informationen als größte Bedrohung für die Demokratie an. 67 Prozent der jungen Europäer/innen wären an einem Dialog mit anderen jungen Europäer/innen und mit EU-Vertreter/innen über Fragen interessiert, die für die Zukunft der EU von Interesse sind.
Die Eurobarometer-Umfrage machte auch die Bedeutung von Online-Plattformen als wichtige Jugend- und Informationsquelle deutlich, wobei Social-Media-Plattformen (42 Prozent) die am häufigsten genutzten Nachrichtenquellen unter jungen Europäer/innen sind.
Jugendbericht 2024 der EU
Der Jugendbericht gibt einen Überblick über das Leben junger Menschen in der EU und die Fortschritte im Rahmen der EU-Jugendstrategie 2019-2027. In dem Bericht wird das Engagement der Europäischen Kommission bekräftigt, dafür zu sorgen, dass die Stimme junger Menschen weiterhin von zentraler Bedeutung für die Politikgestaltung der EU ist und gehört wird. Der Bericht gibt Auskunft über weitere Maßnahmen der EU im Jugendbereich, um das Engagement und mehr Möglichkeiten für junge Menschen zu fördern.
Der Bericht stützt die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage und hebt hervor, dass fast 60 Prozent der jungen Europäer/innen eine positive Wahrnehmung der EU haben und über 70 Prozent der jungen Europäer/innen wählen gehen.
Der Bericht skizziert die Herausforderungen, vor denen junge Europäer/innen stehen, und hebt gleichzeitig die sich entwickelnden EU-Politiken hervor, die darauf abzielen, das Leben junger Menschen zu verbessern. Die Jugendarbeitslosigkeit sei mit 10 Prozent nach wie vor besorgniserregend, und während sich das Bildungsniveau verbessere, kämpften 30 Prozent der 15-Jährigen in der EU mit grundlegender Mathematik und 28 Prozent verfügten nicht über digitale Kompetenzen. Die psychische Gesundheit sei auch eine wachsende Herausforderung, da fast 50 Prozent der jungen Menschen im vergangenen Jahr emotionale oder psychosoziale Schwierigkeiten gemeldet hätten.
Der Bericht hebt Initiativen hervor, die das bürgerschaftliche Engagement, Qualität und Gerechtigkeit in Bildung und lebenslangem Lernen, die Entwicklung von Kompetenzen für eine bessere Beschäftigung und die Förderung psychosozialer Unterstützung und eines gesunden Lebensstils unterstützen.
Auch in den kommenden Jahren 2025-2026 will die Europäische Kommission junge Menschen und Interessenträger in die Gestaltung der nächsten EU-Jugendstrategie über 2027 hinaus einbeziehen.
Neue Online-Plattform lädt junge Menschen und Bürger/innen zur Mitgestaltung der EU-Politik ein
In den ersten hundert Tagen ihrer zweiten Amtszeit hatte die Europäische Kommission eine Online-Plattform für die Meinungsäußerung von jungen Leuten zu aktuellen EU-Themen eingerichtet; diese jährlichen jugendpolitischen Dialoge sollen jungen Menschen die Gelegenheit geben, sich zu politischen Initiativen der Europäischen Kommission zu äußern (im Austausch mit den Expert/innen der Europäischen Kommission und untereinander); diese Online-Plattform wird jetzt zum Diskussionsforum auch für Bürger/innen erweitert (über den Link Debatte über die jugendpolitischen Dialoge - Europäische Kommission)