Europäische Kommission legt EU-Strategie zur Wasserresilienz vor: Sicherung der Wasserversorgung für alle
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Die Europäische Kommission hat am 04.06.2025 die EU-Strategie für Wasserresilienz vorgelegt: Ziel ist, den Wasserkreislauf wiederherzustellen und zu schützen, sauberes und erschwingliches Wasser für alle zu sichern und zu einer widerstandsfähigen Wasserwirtschaft in Europa beizutragen. Die Strategie richtet sich, so die Europäische Kommission an alle EU-Mitgliedstaaten, Regionen und Gemeinden, aber auch an Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Die Kommission weist daraufhin, dass ein bewussterer Umgang mit Wasser auch eine Chance für europäische Forscher/innen und innovative Wassertechnologieunternehmen bedeute, denn 40 Prozent der weltweiten Patente für Wassertechnologien seien in europäischer Hand.
Die Strategie nennt drei Hauptziele:
Den Wasserkreislauf von der Quelle bis zum Meer wiederherstellen und schützen. Zu diesem Zweck sei eine wirksame Umsetzung des bereits bestehenden EU-Rahmens, wie der Wasserrahmenrichtlinie und der Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken von entscheidender Bedeutung. Auch müssten Wasserverschmutzung besser vermieden und Schadstoffe im Trinkwasser, einschließlich PFAS, besser bekämpft werden.
Zweitens zielt die Strategie auf den Aufbau einer „wasser-intelligenten“ Wirtschaft ab. Dafür soll die Nutzung von Wasser effizienter werden und die Wasserbewirtschaftung nachhaltiger. Dafür veröffentlichte die Kommission gleichzeitig mit der Strategie eine Empfehlung zur Wassereffizienz. Sie setzt das Ziel, die Wassereffizienz in der EU bis 2030 um mindestens 10 Prozent zu verbessern und empfiehlt den Mitgliedstaaten, ihre eigenen Ziele auf der Grundlage ihrer territorialen und nationalen Gegebenheiten festzulegen. In diesem Zusammenhang macht die Europäische Kommission darauf aufmerksam, dass die Verluste durch Lecks in Wasserleitungen derzeit je nach Mitgliedstaat zwischen 8 und 57 Prozent betrügen; wichtig sei daher die Modernisierung der Wasserinfrastruktur durch öffentliche und private Finanzierung und digitale Lösungen.
Schließlich soll die Strategie drittens dazu beitragen, sauberes und erschwingliches Wasser und Sanitärversorgung für alle zu sichern. Um dies zu erreichen, wird in der Strategie die wesentliche Rolle der Verbraucher/innen und der Unternehmen beim Wassersparen hervorgehoben.
Aktionen in fünf Bereichen
Um die Ziele der Strategie zu erreichen, schlägt die Kommission Leitaktionen in fünf Bereichen vor:
- Governance und Umsetzung (schnellere Umsetzung bestehender Vorschriften durch strukturierten Dialog mit Mitgliedstaaten, Regionen, Wasserbehörden usw.)
- Investitionen (u.a. Aufstockung kohäsionspolitischer Finanzmittel, Fahrplan für „Naturgutschriften“, neues Wasserprogramm der Europäischen Investitionsbank und Bereitstellung von mehr als 15 Milliarden Euro an geplanten Finanzmitteln im Zeitraum 2025-2027.)
- Beschleunigung von Digitalisierung und KI (EU-weiter Aktionsplan)
- Förderung von Forschung und Innovation
- Sicherheit und Vorsorge (verstärktes Echtzeit-Frühwarn- und Überwachungssystem für Überschwemmungen und Dürren).
Nächste Schritte
Die Europäische Kommission informiert, dass sie mit der Umsetzung der in der Strategie dargelegten Leitaktionen beginnen und die Fortschritte der Empfehlung zur Wassereffizienz überwachen werde.
Ab Dezember 2025 werde die Kommission alle zwei Jahre ein Water Resilience Forum einberufen, das einen umfassenden Dialog mit den EU-Akteuren führen werde, um die Umsetzung der Strategie voranzutreiben.
Darüber hinaus werde die Kommission im Jahr 2027 eine Halbzeitbewertung der Fortschritte bei der Umsetzung der in dieser Strategie enthaltenen Maßnahmen vornehmen.