Preisverleihung 2014
Die vorbildliche Berichterstattung über ehrenamtliches Engagement hat seine Würdigung erfahren: Im barocken Wasserschloss Dyck in Jüchen vergab der Rhein-Kreis Neuss am 6. Dezember 2014 seinen mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Journalistenpreis "Pro Ehrenamt - Hermann Wilhelm Thywissen-Preis". Um die zum siebten Mal bundesweit ausgeschriebene Auszeichnung hatten sich 140 Redaktionen, Sender und freie Journalisten mit rund 300 Beiträgen beworben.
Der Journalistenpreis "Pro Ehrenamt - Hermann Wilhelm Thywissen-Preis" verbindet seit 2001 die Förderung und Auszeichnung herausragender journalistischer Leistungen mit der Schaffung von Publizität für das Ehrenamt. Er erinnert an den Oberbürgermeister Hermann Wilhelm Thywissen (†) und dessen langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kreisstadt Neuss.
Die Würdigungen in den vier Kategorien sind mit jeweils 5.000 bzw. 3.000 Euro verbunden. Den ersten Preis in der Kategorie "Print" erhielt der Leipziger Michael Kraske für seine Beiträge "Freiwillige vor/Was wirklich zählt" im stern-Magazin "gesund leben". Die Jury befand einmütig, dass Kraske anschaulich und tiefgründig, die verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen zwischen Egotrip und Ehrenamt, zwischen Ellenbogengesellschaft und der Sehnsucht nach Gemeinsinn vermittelt.
Als besten Film in der Kategorie "TV/Hörfunk" würdigte die Jury die WDR Weltweit-Reportage "Sonjas schwerste Geburt" von Marika Liebsch aus Overath in der Kategorie mit dem ersten Preis. Die 90-minütige Reportage erzählt eindrucksvoll die Geschichte eines ehrenamtlichen Einsatzes einer Kölner Hebamme in Ghana, deren Leben sich danach völlig veränderte.
Den ersten Preis in der Kategorie "Lokales" teilten sich Karin Grunewald aus Overath für die Titelgeschichte im Bergischen Boten "Keine Zeit für Helden" über Alltag, Anforderungen und ehrenamtliches Engagement von Feuerwehrleuten, und Hanna Koch aus Düsseldorf für ihren Beitrag über ehrenamtliche Hospizarbeit mit dem Titel "In Begleitung auf dem letzen Weg", erschienen in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung.
Auch der mit 3.000 Euro dotierte Nachwuchsförderpreis wurde in diesem Jahr geteilt. Ihn erhielten Laura Schneider-Mombaur aus Bochum für ihren für WDR 5 produzierten Hörfunkbeitrag "You've got a mail" über ehrenamtliche Hilfen für suizidgefährdete Jugendliche in Freiburg, und Maria Berentzen aus Leer mit ihrem Beitrag "Eine Feier für Pascal" über ehrenamtliche Sterbebeleitung, erschienen in der Ostfriesen-Zeitung.
Einen Sonderpreis der Jury und 2.000 Euro erhielt die Redaktion der Braunschweiger Zeitung für die Ehrenamtsserie "Gemeinsam" und den damit verbundenen vorbildlichen Beitrag zur Stärkung des ehrenamtlichen Bürgerengagements im Verbreitungsgebiet der Zeitung.
Hans-Jürgen Petrauschke, Schirmherr und Landrat des Rhein-Kreises Neuss, war voll des Lobes über die diesjährigen Wettbewerbsergebnisse: "Allesamt zeigen sie, dass das Engagement des Einzelnen für das Gemeinwohl in beeindruckender Vielfalt stattfindet und berichtenswert ist. Er appellierte an die Journalisten, nicht nachzulassen in ihrem Interesse an den Freiwilligen, "denn ihre Nachrichten und Reportagen stellen eindrucksvoll unter Beweis, wie wichtig das Ehrenamt für uns alle ist".
Die Mitglieder einer hochkarätig besetzten Jury hatten die Preisträger ermittelt und rückten die Gewinner im historischen Festsaal von Schloss Dyck ins rechte Licht. Zur unabhängigen Jury gehörten die Autorin und Fernsehmoderatorin Barbara Dickmann, früher Redaktionsleiterin der ZDF-Sendung Mona Lisa, Dr. Udo Becker, Hauptgeschäftsführer radio nrw, Wolfram Kons, Gesamtleiter RTL Charity, Gabi Ludwig, Chefredakteurin der WDR-Landesprogramme, Dr. Volker Schulze, Publizist und vormals Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, Prof. Dr. Hans Süßmuth, Medienwissenschaftler, und Harald Vieten, Pressesprecher des Rhein-Kreises Neuss.