Wenn die Berufswelt in die Schule kommt: Erfolgreicher Berufsorientierungsmarkt in der Martinusschule Kaarst
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Ein Dutzend Aussteller füllten die Turnhalle der Martinusschule Kaarst, „so viele, wie nie zuvor“, wie Thomas Schwarz feststellt, der an der Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen sowie Emotionale & soziale Entwicklung das Berufsorientierungsbüro leitet und den Markt bereits zum vierten Mal organisierte. Zielgruppe für den Berufsorientierungsmarkt sind Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 und deren Erziehungsberechtigte. In der achten Klasse startet die Berufsorientierung an der Martinusschule mit dem ersten zweiwöchigen Blockpraktikum.
Einen besonders positiven Eindruck von der Veranstaltung verschaffte sich auch Kreisdezernent Sebastian Johnen, unter anderem zuständig für die Förderschulen im Rhein-Kreis Neuss. „Das Format ist sehr gut organisiert und bewusst niederschwellig angelegt. Eine tolle Möglichkeit zur Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler, die es nach der Schulzeit ohnehin nicht ganz leicht haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Johnen. Der Markt biete individuelle Unterstützung und sei für die Schülerinnen und Schüler eine tolle Chance, in Kontakt mit Unternehmen zu treten, sich aktiv zu informieren, aber auch um sich selbst zu präsentieren.
Die Firma Hügen, die Planen für Fahrzeuge, aber auch Markisen und Beschriftungen herstellt, stellte sich außerhalb der Turnhalle vor. Bei Fazli Temurovski, Abteilungsleiter der Sattlerei des Kaarster Traditionsunternehmens, durften die Schüler u.a. Schlüsselanhänger stanzen. Eine häufige Frage: „Was ist das Anstrengendste an Ihrem Beruf?“, beantwortete der Geselle so: „Das Anstrengendste ist, dass der Wille da ist.“ Elena Willkomm, Fachberaterin für inklusive Bildung der IHK, machte deutlich: „Die Unternehmen brauchen Azubis.“ Es gelte, den Jugendlichen die Angst vor dem Schritt in die Arbeitswelt zu nehmen und sicherzustellen, „dass jeder junge Mensch eine Chance auf eine Ausbildungsstelle bekommt“. Chantal aus der Abgangsklasse 10 hat ihren Weg bereits gefunden; sie möchte im Bereich Wirtschaft und Verwaltung Fuß fassen und wird dafür nach den Sommerferien einen Bildungsgang am Berufskolleg besuchen.
Der Berufsorientierungsmarkt deckte ein breites Informationsangebot aus Industrie, Handel und sozialen Trägern ab. Isabel (14) interessierte sich für den Friseurberuf, ein erstes Praktikum in einem Salon hat sie schon absolviert. Sandra (15) hingegen fand den Stand der Firma Covestro, einen Werkstoffhersteller mit Sitz in Leverkusen, interessant: „Man bekommt viel Geld in der Ausbildung.“ Unter den Besuchern waren auch Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 der Herbert-Karrenberg-Schule.
Mona Uerscheln, Schulleiterin der Martinusschule zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Unser Ziel ist eine Möglichkeit zum Kennenlernen, Staunen und Anfassen und damit ein passgenaues Angebot für die eigenen Schülerinnen und Schüler. Die diesjährige Veranstaltung hat erneut bewiesen, dass dies funktioniert.“ Die Martinusschule Kaarst ist als einzige Förderschule im Rhein-Kreis erneut mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichnet worden. Interessierte Aussteller für den Berufsorientierungsmarkt 2026 können sich bereits jetzt schon auf die Interessentenliste setzen lassen.