Kreisverwaltung prüft Einführung eines Nachtfahrverbots für Mähroboter
Umwelt |
Mähroboter sind eine beliebte Lösung für die Rasenpflege, da sie Zeit sparen und den Garten stets gepflegt aussehen lassen. Für nachtaktive Tiere wie beispielsweise Igel können sie allerdings insbesondere bei Einsatz in der Dunkelheit zu einer tödlichen Gefahr werden. Die Kreisverwaltung prüft nun die Einführung eines Nachtfahrverbots für Mähroboter. Damit wird ein entsprechender Antrag aus der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses umgesetzt. Das Gremium hat am Mittwoch in Neuss getagt.
„Der Einsatz von Mährobotern trägt zur Erleichterung der Gartenarbeit bei. Zugleich sollte der Einsatz mit Rücksicht auf die Umwelt und damit insbesondere auch auf die heimische Tierwelt erfolgen. Hierzu können die Gartenbesitzer durch bewusstes Handeln beitragen“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Mit entsprechenden Maßnahmen und einer umsichtigen Nutzung von Mährobotern lässt sich die Sicherheit für Wildtiere erhöhen. Igel gehören etwa zu den schützenswerten Wildtieren, die oft unbemerkt durch Gärten streifen. Besonders in der Dämmerung und in der Nacht sind sie aktiv – genau dann, wenn viele Mähroboter automatisch ihren Dienst tun. Die geringe Größe und ihr langsames Bewegungsverhalten machen Igel für die Sensoren der Roboter jedoch häufig schwer erkennbar. Die scharfen Klingen der Geräte können zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod der Tiere führen. Dass Igel keine Fluchttiere sind, sondern sich bei drohender Gefahr einrollen und starr liegen bleiben, erhöht die Gefahr.
Darauf weist der in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses von CDU, FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum eingereichte Prüfantrag eines Nachtfahrverbots für Mähroboter im Rhein-Kreis Neuss hin. Damit soll ein Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz sowie zur Förderung der nächtlichen Ruhezeiten von Mensch und Tier geleistet werden. Geprüft wird auch, welche Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen möglich sind.
Damit der Garten für alle Bewohner ein sicherer Ort bleibt, gibt es einfache, aber effektive Maßnahmen. Beispielsweise sollten die Betriebszeiten angepasst werden. Dabei sollten Mähroboter nur tagsüber zum Einsatz kommen, idealerweise zwischen 10 und 16 Uhr, da Igel zu dieser Zeit meist in ihren Verstecken ruhen. Zudem sollte vor dem Start des Mähroboters der Garten abgegangen werden, und Laubhaufen, Äste und mögliche Verstecke von Igeln sollten aus der Mähfläche entfernt werden.
Igeln sollten sichere Rückzugsorte wie Holzstapel, Laub- oder Reisighaufen am Rand des Gartens, also außerhalb der Mähfläche, angeboten werden. Dafür können die Begrenzungsdrähte genutzt werden, um den Mähbereich klar zu definieren und den Roboter von besonders schützenswerten Zonen fernzuhalten. Trotz allem sei in kleinen Gärten der Griff zum klassischen Handmäher oder zu einer elektrischen Sense eine sichere Alternative, betonen Fachleute des Kreises.