Das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen am Standort Hammfelddamm hat das Berufskolleg für Technik und Informatik (BTI) Neuss bereits Ende letzten Jahres mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. „So lange existiert unsere Schule schon an diesem Standort“, berichtet Schulleiter Edelbert Jansen und fügt hinzu, dass die Geschichte der Einrichtung noch viel weiter zurückreicht: Als gewerbliche Fortbildungsschule wurde sie 1906 Am Markt in Neuss ins Leben gerufen und zog später an die Jostenallee um. Sie trug später – bis 1974, als sie von der Stadt an den Kreis überging – den Titel „Städtische Gewerbliche Berufsschule“.

Rund die Hälfte der 1.400 Schülerinnen und Schüler am BTI Neuss werden von knapp 60 Lehrkräften in den Fächern Elektrotechnik und Informatik unterrichtet und ausgebildet. Weitere Bereiche sind Sanitär- und Heizungstechnik, Metalltechnik sowie Gestaltungstechnik und Holztechnik. „Bei uns steht die Praxisnähe im Mittelpunkt“, betont Schulleiter Edelbert Jansen und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit den Betrieben der Region, auf den praxisorientierten Unterricht und das digitale Lernen.

Der Rhein-Kreis Neuss investiert als Träger der Schule fortlaufend in deren Infrastruktur. So wurde zuletzt ein Raum für Agiles Arbeiten eingerichtet, indem innovative Lernprozesse gefördert und die jungen Menschen bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereitet werden. Zudem hat der Rhein-Kreis Neuss in diesem Jahr die Toilettenanlage umfassend saniert. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren alle Klassenräume mit moderner Technologie ausgestattet. Diese reicht von interaktiven Whiteboards über eine Dokumentenkamera bis hin zu einem schnellen Internetzugang.

Ein Beispiel für die gute digitale Ausstattung ist der Minicomputer „Raspberry Pi 400“, der mittlerweile zum festen Bestandteil der Ausbildungsinhalte in den technischen Berufen geworden ist. „Mit diesem Einplatinencomputer lassen sich viele komplexe Lerninhalte praxisnah vermitteln und erfahrbar machen“, erläutert Schulleiter Edelbert Jansen. Digitalisiert sind die Bildungsinhalte ebenfalls in der Holz- und Gestaltungstechnik. So können künftige Tischlerinnen und Tischler zum Beispiel mit Hilfe einer neuen 5-Achs-CNC-Maschine Produktionsprozesse im Handwerk nach dem neuesten Stand der Technik erlernen. Die CNC-Maschine ist auf die computergesteuerte Bearbeitung von Holz und anderen Materialien ausgelegt.

Das BTI vereinigt mehrere Schulformen unter einem Dach: Die klassische Berufsschule neben der Ausbildung wird ebenso angeboten wie Schule in Vollzeit. Die Schwerpunkte auch dieser Bildungsgänge liegen auf den sogenannten MINT-Fächern Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie bereiten auf eine Ausbildung im technischen Bereich oder das Studium an einer Fachhochschule vor. Je nach Spezialisierung stehen etwa Elektrotechnik, Gestaltungs- oder Digitaltechnik auf dem Stundenplan.

Darüber hinaus bietet das Berufskolleg Berufstätigen mit abgeschlossener Berufsausbildung sowie Auszubildenden ab dem 3. Ausbildungsjahr die Möglichkeit, sich parallel zu ihrer Arbeit bzw. ihrer Berufsausbildung weiterzubilden. Diese Fachschule für Technik wird von aktuell 100 Studierenden besucht. Am Ende der Fachschule steht der Abschluss als Staatlich geprüfte Techniker/in bzw. der Bachelor Professional in Technik.