Förderprojekt des Rhein-Kreises Neuss: Austausch zwischen Gymnasium Korschenbroich und Schule in Kolumbien
Nachhaltigkeit |
Das Gymnasium Korschenbroich hat einen Online-Schulaustausch mit einer weiterführenden Schule in Campohermoso, der kolumbianischen Partnergemeinde des Rhein-Kreises, gestartet. Dabei dreht sich alles um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, wobei insbesondere das Thema Fairtrade eine wichtige Rolle spielt. Im März dieses Jahres ist Campohermoso mit Unterstützung des Kreises zur zweiten Fairtrade-Town Kolumbiens ernannt worden. Fairer Handel soll künftig auch in den Bildungseinrichtungen vor Ort eine wichtige Rolle spielen.
Im Online-Austausch stellten sich die Klassen und Kurse aus Campohermoso und Korschenbroich gegenseitig vor und nannten Beispiele für ihre Projekte rund um Fairtrade und Nachhaltigkeit. So schilderten die Jugendlichen aus Campohermoso, wie sie auf ihrem Schulgelände selbst Kaffee anbauen und dass ein Teil des Stroms bei ihnen über Solarpaneele gewonnen wird. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Korschenbroich berichteten, dass sich die Fairtrade-AG an ihrer Schule für den Fairen Handel engagiert und dass sie zum Beispiel bei nachhaltigen Trödelmärkten untereinander Kleidung tauschen und gebrauchte Kleidungsstücke durch „UpCycling“ aufwerten.
Der virtuelle Austausch ist Teil eines größeren Förderprojekts des Kreises mit Campohermoso, in dem in den letzten drei Jahren die sechs größten Schulen der Partnergemeinde mit Solaranlagen und Batteriespeichern ausgestattet wurden. Ergänzt wurde das Ganze durch zielgruppen- und altersgerechte Fortbildungsmaßnahmen zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, zum Klimaschutz und darauf aufbauend zu erneuerbaren Energien.
Thiago de Carvalho Zakrzewski, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Kreises, erläutert: „Vor dem Schüleraustausch stand der Austausch der Lehrkräfte zwischen den beiden Schulen. Innerhalb des Projekts war es uns auch wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler beider Regionen etwas über die sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der anderen erfahren.“ Im besten Fall, hofft er, könne aus dem Online-Austausch in Zukunft eine engere Partnerschaft zwischen dem Gymnasium Korschenbroich und der Schule in Campohermoso werden.
Andreas Müller, Schulleiter des Gymnasiums Korschenbroich, weist auf die Bedeutung von Fairtrade als Konzept einer nachhaltigen Entwicklung im schulischen Kontext hin: „Unsere Schülerschaft interessiert sich für gesellschaftliche Themen und ist bereit, entsprechend Verantwortung zu übernehmen. In der im vergangenen Schuljahr gegründeten Fairtrade-AG versuchen drei engagierte Kolleginnen und Kollegen mit unseren Schülerinnen und Schülern bereits, einen Betrag in dieser Richtung zu leisten.“
Danijel Novic, Spanischlehrer am Gymnasium Korschenbroich, koordiniert den Austausch von deutscher Seite und zeigt sich begeistert: „Der virtuelle Austausch ermöglicht einen lebensweltbezogenen, höchst motivierenden und sprachlich abwechslungsreichen Unterricht, der bei unseren Spanischschülerinnen und -schülern auf großen Anklang stößt. In der Tat stellt diese Art des modernen Fremdsprachenunterrichtes eine große interkulturelle Öffnung dar.“
Das Projekt wird von Engagement Global gGmbH und ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.