Hochneukirch: Linde auf dem Friedhof an der Rheydter Straße muss gekürzt werden
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Die mächtige Linde auf dem evangelischen Friedhof an der Rheydter Straße in Jüchen-Hochneukirch ist durch Stürme weiter geschädigt worden. Dies hat eine erneute eingehende Studie durch einen Gutachter ergeben. Der Rhein-Kreis Neuss hat die Untersuchung des im Landschaftsplan als Naturdenkmal geschützten Baumes durchführen lassen, nachdem sich an einer bekannten Stelle neue und größere Risse gezeigt haben.
Die den kleinen Friedhof prägende Holländische Linde wurde bereits vor knapp zwei Jahren geprüft und danach um rund ein Drittel gekürzt, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen, die durch Fäulnis beeinträchtigt war. Auf den Rückschnitt hat der Baum sehr gut reagiert, was für seine überdurchschnittliche Vitalität gemessen am Alter von etwa 300 Jahren spricht.
Allerdings bleibt eine große Faulstelle im Stammkopf an der Gabelung in die Hauptäste eine Schwachstelle. Nach Sommerstürmen – auch in Verbindung mit Hitzestress – sind an einem Stämmling, der bereits mit mehreren Halteseilen gegen Ausbrechen gesichert wurde, weitere Risse sichtbar geworden. Bei der Untersuchung haben Kletterer an verschiedenen Stellen die verbliebenen Stärken des gesunden Holzes ermittelt.
Als Ergebnis ist dieser Stämmling nicht mehr zu erhalten und muss weitgehend entnommen werden. Die gesamte Krone des Baumes muss um acht bis neun Meter in der Höhe reduziert und ringsum darauf angeglichen werden. Dadurch werden das Gewicht der Krone und die Windlasten stark reduziert. Dies soll die Verkehrssicherheit langfristig sicherstellen.
Die Maßnahme wird das Erscheinungsbild der Linde und damit des Friedhofs sichtbar verändern – der mächtige, zerklüftete Stamm bleibt erhalten, die Krone wird jedoch kleiner und weniger ausladend. Insgesamt wird der Baum den Friedhof mit seiner charaktervollen Gestalt aber weiter prägen.
Die Arbeiten werden im Spätsommer unter Einsatz eines außerhalb des Friedhofs aufgestellten Autokrans und mit Baumkletterern durchgeführt, damit Schäden im Bereich des Friedhofs vermieden werden. Der Rhein-Kreis Neuss führt die aufwändige Sanierung durch, um das einzigartige Naturdenkmal als Zeuge der Geschichte des Friedhofs und auch als wertvollen Lebensraum für viele Tiere wie Insekten, Vögel und Fledermäuse möglichst lange zu bewahren. Der Baum wird im Auftrag des Kreises weiter von Fachleuten kontrolliert, die seine Entwicklung begleiten.
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