Sozialpsychiatrischer Dienst: Online-Beratung und Termine vor Ort
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Die Corona-Pandemie stellt viele Menschen vor große Herausforderungen – auch psychisch. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits unter einer seelischen Belastung leiden. Die Fachleute vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Rhein-Kreises Neuss helfen, gut durch diese schwierige Zeit zu kommen. Stephan Düss, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes, betont: „Wir bieten auch und gerade in dieser Zeit unsere Hilfe an, auf digitalem Weg sowie in persönlichen Beratungsgesprächen.“ Sowohl Betroffene, die eine psychische Erkrankung oder Suchterkrankung haben, als auch Angehörige können sich an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden.
Acht Sozialarbeiterinnen gehören zum Team von Stephan Düss. Unter dem Motto „Wir helfen Wege finden“ bieten die Experten bereits seit vie-len Jahren persönliche Beratung an. Zwei von ihnen sind Claudia Müller-Wallraf und Stephanie Meuter. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die persönliche Ansprache sehr wichtig ist, insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen“, berichtet Claudia Müller-Wallraf. Stephanie Meuter fügt hinzu: „Insbesondere während des Lockdown ziehen sich viele Menschen zurück. Wir halten zu vielen Klienten telefonischen Kontakt und rufen sie an, wenn wir länger nichts von ihnen gehört haben. Bei Bedarf treffen wir uns darüber hinaus zu einem persönlichen Gespräch, natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln.“
Besonders gefragt ist die Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes dadurch, dass zurzeit kaum konkrete Hilfsangebote verfügbar sind. „Ganz gleich ob es um die Selbsthilfegruppe geht oder die Anlaufstelle für Obdachlose – auf alles, was tagesstrukturierend und stabilisierend wird, müssen unsere Klienten verzichten“, erläutert Stephan Düss. „Deshalb ist es wichtig, dass wir mit unserem Beratungsangebot auch in schwierigen Zeiten weitermachen.“
Neben der persönlichen Beratung und Gesprächen am Telefon bietet das Team von Stephan Düss seit rund einem Jahr allen Hilfesuchenden ein umfangreiches Online-Angebot: Sowohl per Mail als auch im Chat helfen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter weiter, auf Wunsch auch anonym. Während das Portal ursprünglich als niederschwelliges Angebot für Menschen gedacht war, die zum ersten Mal Kontakt mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst aufnehmen, wird es jetzt vor allem auch von Menschen genutzt, die bereits zu den Klienten gehören. Insbesondere die Kommunikation per Mail ist gefragt. Claudia Müller-Wallraf nennt ein Beispiel: „Auf diesem Weg melden sich immer wieder Angehörige bei uns, die sich um ein psychisch krankes Familienmitglied sorgen. Sie fragen, welche Hilfen es gibt, wenn jemand zum Beispiel alkoholabhängig ist, und wir helfen, Lösungen zu finden.“
Stephan Düss betont, dass die Online-Beratung keine Therapie ersetzt, sondern dem Patienten Empfehlungen zum weiteren Vorgehen geben soll. Interessierte finden weitere Informationen zu der Online-Beratung unter dem Link https://onlineberatung.rhein-kreis-neuss.de. Wer eine persönliche oder telefonische Beratung wünscht, kann einen Termin unter Tel. 02131 928-5352 vereinbaren.
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