Musikschule Rhein-Kreis Neuss: Kurzweilige Zeitreise durch zahlreiche Musikepochen mit Gitarre und Harfe
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22 Schülerinnen und Schüler traten beim Fachbereichskonzert der Zupfinstrumente der Musikschule Rhein-Kreis Neuss im Rahmen der Grevenbroicher Gitarrenwochen auf. Entsprechend vollbesetzt war der Konzertraum der Villa Erckens, schließlich brachten sie ihre Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde mit.
Nicht nur die Quantität, auch die Qualität und Diversität waren bemerkenswert: Neben solistischen Beiträgen wurden dem Publikum zwei Duos, zwei Trios, ein Quartett und das Gitarrenorchester geboten, neben der Konzertgitarre die E-Gitarre und Harfe. Unterschiedliche Musikstile und -epochen waren ebenso zahlreich vertreten. Diese große Bandbreite kam zustande, weil sich aktuell zahlreiche Nachwuchstalente auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“ vorbereiten. Thomas Oldenbürger, Fachbereichsleiter für Saiteninstrumente, berichtete, dass dieser Wettbewerb im nächsten Jahr für die Zupfinstrumente im Duo und Ensemble ausgerichtet wird.
Und so ging es munter im Gitarrenquartett los mit „Der Königin Dantz“ aus dem frühen 17. Jahrhundert von Michael Praetorius. Lindi Yang, Yasmina Linack, Valentin de Luca und Mats Wörsdorfer meisterten die rhythmische Herausforderung bravourös. Auf die Renaissance folgte prominenter Barock: Mattea Meyer, Aylin Schreiner und Ella Steins boten im Gitarrentrio einen Satz aus Händels Feuerwerksmusik dar, gefolgt von einem Stück ihres Lehrers Klaus Mader mit dem Titel „After the Sunshine“. Klanglich differenziert spielte Franca Stappen „Il tuo aroma“ der italienischen Komponistin Simone Lannarelli, rhythmisch pointiert klang Frank Gerstmeiers „Milonga“, gespielt vom Gitarrentrio Anna Karl, Felix Zimmer und Karl Schmitz. In Andrew Yorks „Snowflight ließ Alicia Chrobrok die Scheeflocken wirbeln, Melinda Kemmann und Gabriel Mathon entführten die Zuhörer nach Brasilien: Mit „Tonight“ und „Ticket to Rio“ von Hans Brüderl zauberten sie Bossa-Nova- und Samba-Rhythmen auf die Bühne.
Mit silbrigem Harfenklang zelebrierten Nayla Offermann und Emma Barbara Vierling die Solostücke „Red is the rose“ von Sarah Botzian und „Danza de Luzma“ von Alfredo Orlando Ortiz. Manuel Dobras glänzte mit „Tjukurpa – Traumzeit“, einem Stück seines Lehrers Stephan Albert, das eine Reminiszenz an die Aboriginies Australiens darstellt. Zudem präsentierte er mit „Lagrima“ von Francisco Tarrega eines der bekanntesten Gitarrenstücke. Ähnlich beliebt bei Gitarristen ist „Asturias“ von Isaac Albéniz, im Original für Klavier, virtuos auf sechs Saiten gespielt von Alex Kockmann.
In ihrem vollen Gitarrenduoklang schwelgten Shangwi Aung und Moritz Zimmermann, indem sie dem Publikum Hans Werner Henzes „Pastorale“ und den ersten Satz aus Ferdinando Carullis „Serenade op. 96, 1“ darboten. Caner Cöcü präsentierte mit seinem Lehrer Jonas Windscheid zwei Jazz-Nummern auf der E-Gitarre: „Bluebird“ von Frank Haunschild und „Blue Bossa“ von Kenny Dorham.
Den krönenden Abschluss bildete der Auftritt des Gitarrenorchesters unter der Leitung von Thomas Oldenbürger mit dem schottischen Volkslied „The Skye Boat Song“ und dem Popsong „Clocks“ der britischen Band Coldplay. Das Publikum und mit ihm Musikschulleiterin Ruth Braun-Sauerwein spendete begeistert Applaus.