Internationales Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“: Franz Peter Kürten-Auszeichnung für Willi Könen
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Der weit über Neuss-Grimlinghausen hinaus bekannte Schriftsteller Willi Könen ist in Dormagen-Zons mit der renommierten Franz Peter Kürten-Auszeichnung geehrt worden. Da der Autor aufgrund einer Erkrankung nicht persönlich an der Zeremonie teilnehmen konnte, nahm seine Tochter Melanie van Schyndel den Preis stellvertretend entgegen. Die feierliche Übergabe erfolgte durch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Lucie Kürten, die Witwe des Stifters Dankwart Kürten.
In seiner Ansprache in der Nordhalle des Kreiskulturzentrums erinnerte Landrat Petrauschke an die Bedeutung der Auszeichnung, die zum Gedenken an Franz Peter Kürten ins Leben gerufen wurde. „Franz Peter Kürten war ein Mann, der sein gesamtes Leben mit Begeisterung seiner rheinischen Heimat gewidmet hat. Er interessierte sich leidenschaftlich für Traditionen, Redewendungen, Lieder und vor allem für unsere Sprache“, betonte der Landrat. Der umfangreiche Nachlass von Franz Peter Kürten, bestehend aus Gedichten, volkskundlichen Arbeiten, Manuskripten, Liedtexten und historischen Aufzeichnungen, steht heute im Internationalen Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ der Forschung zur Verfügung.
Die Auszeichnung wurde von Dankwart Kürten gestiftet, nachdem der Nachlass seines Vaters vor fast 20 Jahren im Internationalen Mundartarchiv in Dormagen-Zons einen festen Platz gefunden hatte. Seit 1991 wird sie alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Dialektliteratur im Rheinland verdient gemacht haben. Nach dem frühen Tod ihres Mannes führt Lucie Kürten diese Tradition in Zusammenarbeit mit dem Mundartarchiv fort. Zu den Preisträgern zählt auch der bekannte Kölner Komponist, Textdichter und Krätzchensänger Ludwig Sebus, der zuletzt geehrt wurde.
„Die Jury, bestehend aus ehemaligen Preisträgern, hat sich vorbehaltlos für Willi Könen als diesjährigen Preisträger entschieden“, erklärte Dr. Christina Gallo, Leiterin des Mundartarchivs. Könen sei mit seinem leidenschaftlichen Engagement für die Mundart und seinen überregional beachteten Publikationen eine bekannte Größe in der literarischen Landschaft des Rheinlandes. Laudator Achim Thyssen zeichnete in seiner bewegenden Rede den beeindruckenden Werdegang des Neusser Schriftstellers nach und würdigte dessen herausragenden Verdienste um die rheinische Dialektliteratur.