Geschichte im Gewölbekeller: Vortrag über den Neusser Landrat Freiherr von Lüninck
Kultur |
Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss setzt seine historische Vortragsreihe fort: Am Dienstag, 11. Dezember, referiert Dr. Kordula Kühlem vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn über das Thema „Ferdinand Freiherr von Lüninck: Landrat des Kreises Neuss, konservativer Katholik und Widerstandskämpfer gegen Hitler“. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Dormagen angeboten. Sie beginnt um 19 Uhr im Gewölbekeller unter der Nordhalle von Burg Friedestrom in Dormagen-Zons.
Vor 100 Jahren, am 1. Dezember 1918, trat Ferdinand von Lüninck das Amt des Landrats des damaligen Kreises Neuss an. Seine Amtszeit, die bis zum 1. Juli 1922 dauern sollte, war geprägt von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und den politischen Umbrüchen durch die beginnende Weimarer Republik. Der junge Landrat scheute sich dabei nicht, nachdrücklich Stellung zu beziehen. Das brachte ihm 1921 eine von der belgischen Besatzungsmacht verfügte Haftstrafe ein. Das führte ihn aber auch zu kategorischen Stellungnahmen als Katholik.
Seine politische Haltung sollte von Lüninck nach seinem Weggang aus Neuss zuerst zu einem Unterstützer Hitlers, dann zu einem Gegner der nationalsozialistischen Diktatur machen, weshalb er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 14. November 1944 hingerichtet wurde.
Der Vortrag in der Reihe „Geschichte im Gewölbekeller“ konzentriert sich auf von Lünincks Wirken als Nachkriegslandrat ohne seine politischen Aktivitäten und seinen weiteren Lebensweg aus dem Blick zu verlieren. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Nähere Informationen unter Telefon (0 21 33) 53 02 10.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (04.12.2018) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.