Nachhaltige Mobilität
Pendlerportal für den Rhein-Kreis Neuss
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (r.) stellt das neue Pendlerportal zusammen mit (v.l.) Kreisplanungsamtsleiter Marcus Temburg, Kreisdirektor Dirk Brügge und Mobilitätsmanagerin Samira Smentkowski vor: Interessierte können sich auf dieser Plattform kostenlos Mitfahrerinnen und Mitfahrer suchen.
Der Rhein-Kreis Neuss tritt der AG Fahrgemeinschaften bei und richtet ein Pendlerportal zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten ein. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Neuss und der Gemeinde Rommerskirchen wird so das nachhaltige Mobilitätsangebot im Kreis verstärkt. Interessierte können sich auf der neuen Internet-Plattform ab sofort kostenlos Mitfahrerinnen und Mitfahrer suchen.
„Das Portal spart Geld, schont die Umwelt, entlastet die Verkehrswege und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität. Jedes Auto weniger im täglichen Pendelverkehr hilft“, betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung des Pendlerportals. Mehr als 60 Prozent der täglichen Wege von und zur Arbeitsstelle werden laut einer Statistik des Umweltbundesamtes mit dem Pkw zurückgelegt, wobei in den meisten Autos nur eine Person sitzt. Ziel ist, mit Fahrgemeinschaften zu zweit, dritt oder viert die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Spritkosten für die einzelne Person zu verringern.
Das Pendlerportal richtet sich an Berufs- und Freizeitpendler. Auf der kostenlosen Plattform werden sowohl regelmäßige Fahrten wie beispielsweise die zur Arbeit oder Universität als auch einmalige Fahrgemeinschaften wie etwa die Fahrt zum Konzert vermittelt. Im Kontext der umweltfreundlichen und multimodalen Mobilität soll das Pendlerportal den öffentlichen Personennahverkehr ergänzen. Deshalb wurden ÖPNV-Verbindungen in das Portal integriert: Sie zeigen Alternativen auf, falls sich keine Mitfahrgelegenheit auf der gesuchten Route findet.
Die AG Fahrgemeinschaften NRW ist ein Bündnis von mehr als 30 Landkreisen, Städten und Gemeinden zur Förderung des Angebotes zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Für Nordrhein-Westfalen übernimmt die Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR AöR) die Koordinierung und Abstimmung der beteiligten Landkreise und Kommunen.
Europäische Mobilitätswoche
Zum ersten Mal nehmen der Rhein-Kreis Neuss und seine sieben Städte Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und Neuss sowie die Gemeinde Rommerskirchen kreisweit gemeinsam an der Europäischen Mobilitätswoche teil.
In der Zeit vom 16. Bis zum 22. September 2022 werden im Rhein-Kreis Neuss zahlreiche Aktionen rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ stattfinden.
Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Kampagne der EU-Kommission, die in Deutschland durch das Umweltbundesamt koordiniert wird. Sie wirbt seit 2002 weltweit für nachhaltige Mobilität in Städten und Gemeinden und findet jedes Jahr vom 16. Bis 22. September in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten und vielen anderen Ländern weltweit statt. Ziel der Kampagne ist es, Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu zeigen, dass nachhaltige Mobilität die Lebensqualität für alle verbessert und es zahlreiche Möglichkeiten gibt, umwelt- und klimaschonend unterwegs zu sein. Nicht nur Kommunen, auch andere Akteure wie Universitäten, Schulen, Verbände, Unternehmen oder Kirchen, die sich in ihrem Umfeld für nachhaltige Mobilität engagieren, können sich an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligen. Jedes Jahr steht die Europäische Mobilitätswoche unter einem neuen Motto, dass den Fokus auf einen bestimmten Aspekt nachhaltiger Mobilität lenkt. „Besser verbunden“ lautet das Motto der diesjährigen Europäischen Mobilitätswoche und steht nicht nur für die Verknüpfung von Orten oder Mobilitätsangeboten – es geht auch darum, Menschen besser miteinander zu verbinden. Das betrifft sowohl die Mobilität, als auch den Verkehr z.B. auf unseren Straßen. Durch das Prinzip „Mix and Move“ zum Beispiel können alle klimafreundlicher mobil sein. Ein wichtiger Baustein für eine bessere und nachhaltige Mobilität stellt der Umweltverbund dar. Dieser setzt sich aus dem öffentlichen Verkehr und dem Fuß- und Radverkehr zusammen.
Weitere Informationen rund um die Europäische Mobilitätswoche im Rhein-Kreis Neuss werden während des Aktionszeitraumes auf den Internetseiten und in den sozialen Netzwerken der beteiligten Kommunen veröffentlicht.
Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität
Die Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität wurde in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen von März 2020 bis August 2021 durchgeführt. Sie stellte eine notwendige und wichtige Einstiegsmaßnahme dar, der ein kontinuierlicher Klimaschutzfahrplan auf Kreisebene folgt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Kommunalrichtlinie gefördert.
Das Thema "Nachhaltige Mobilität" spielt im Rhein-Kreis Neuss bereits eine bedeutende Rolle. Kreisdirektor Herr Dirk Brügge hat u. a. die Funktion des Vorsitzenden des Revierknotens "Infrastruktur & Mobilität" der Zukunftsagentur Rheinisches Revier inne.
Darüber hinaus engagiert sich der Rhein-Kreis Neuss seit Jahren verstärkt in der Förderung der Fahrradnutzung. Bereits seit 2004 ist der Rhein-Kreis Neuss als fahrradfreundlich anerkannt und ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS). Des Weiteren verfügt der Rhein-Kreis über verschiedene kreisweite Radrouten sowie ein überregionales Knotenpunktsystem, das gemeinsam mit der RadRegionRheinland umgesetzt wurde. In Zusammenarbeit mit anderen Partnern ist momentan ein Radverkehrskonzept für das gesamte Rheinische Revier in Planung.
Die Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität diente vor diesem Hintergrund einer systematischen und proaktiven Zielerreichung. Diesbezüglich wurden weiterführend Handlungsempfehlungen formuliert und mögliche Projekte gemeinschaftlich entwickelt. Zudem war die Realisierung von auf der Fokusberatung aufbauenden Projekten, das erklärte Ziel.
Zur Durchführung der Fokusberatung wurde die energielenker Projects GmbH beauftragt. Die Berater führten im Auftrag des Rhein-Kreis eine SOLL-IST-Analyse zum Themenkomplex Mobilität durch, welche aufzeigte, dass nachhaltige Mobilität über verschiedene Themenfelder hinweg etabliert werden muss. Dabei ist insbesondere der Blick auf zukünftige Mobilitätsverhalten und Ansprüche an die Mobilität seitens der Nutzenden notwendig. Gleichzeitig sollten die verschiedenen Themenfelder zusammengedacht werden, um Synergien zu erschließen. Innerhalb verschiedener Austausche und Workshops wurden vom Kreis und den Kommunen potenzielle Maßnahmen elaboriert.
Direkte Resultate der Fokusberatung sind einerseits die Anschaffung von insgesamt neun E-Lastenrädern für Kreis, Städte und Gemeinde für den kommunalen Gebrauch. Andererseits wurde im Zuge des Prozesses vom Kreis ein Antrag beim Bundesumweltministerium eingereicht, um ein festes Klimaschutzmanagement zur Erstellung eines Klimawandelvorsorgekonzeptes auf Kreisebene zu implementieren, das auch das Themenfeld „Nachhaltige Mobilität“ im Blickfeld haben wird. Zudem wurde während des Durchführungszeitraumes der Fokusberatung auch die Allianz für Klima und Nachhaltigkeit im Rhein-Kreis Neuss gegründet. Durch die Arbeiten der Fokusberatung konnten somit verschiedene wertvolle Grundlagen für den weiteren Klimaschutzfahrplan im Rhein-Kreis Neuss geschaffen werden.