Projekte
Projekte im ABI – was wir tun
Seit sechs Jahren, beginnend mit dem Gründungsjahr 2019, haben die Mitglieder im Aktionsbündnis für Insektenschutz im Rhein-Kreis Neuss eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen und Projekten geplant und umgesetzt. Und das, obwohl die Corona-Krise insbesondere in den Jahren 2020 bis 2022 die gemeinsame Arbeit erheblich eingeschränkt hat. Seit 2023 finden wieder regelmäßige Treffen statt. Im Jahr 2024 konnten die Mitwirkenden bei einer gemeinsamen Exkursion nach Bonn (Südfriedhof) und Andernach (Essbare Stadt) interessante Projekte in anderen Kommunen anschauen und neue Ideen sammeln.
Ein wesentlicher Baustein für den Insektenschutz in den Kommunen ist die Extensivierung bei der Pflege der öffentlichen Grünflächen, also weniger Mäheinsätze, um mehr Pflanzenwachstum und mehr Blüten in die Flächen zu bringen. Ein Beispiel ist die Grünfläche vor dem Kreishaus in Grevenbroich.
Auch beim Straßenbegleitgrün oder Kreisverkehren finden sich neue, struktur- und artenreiche Angebote.
Die Kommunen Grevenbroich, Jüchen und Kaarst haben die Pflege der Grünflächen wieder auf Eigenbetrieb umgestellt. Das ist erfreulich, denn damit liegt die fachliche Kontrolle über den Mahdzeitpunkt und die Ausführung wieder in lokaler Hand. Zudem wird dort eine schonendere Technik wie ein Balkenmäher eingesetzt.
Beispielhafte Projekte dazu finden sich z. B. in den Schaugärten in Meerbusch. Auch Verbote von Schottergärten und Gebote für begrünte Vorgärten in neuen B-Plänen finden sich in den meisten Kommunen: in Dormagen seit 2020, in Grevenbroich seit 2020, in Jüchen seit 2023, in Kaarst seit 2019, in Neuss seit 2019 und in Rommerskirchen seit 2019. Seltener sind bisher Dachbegrünungssatzungen (Grevenbroich seit 2021, Kaarst seit 2019 mit Förderprogramm, Meerbusch seit 2020), ein Gebot für Dachbegrünungen in neuen B-Plänen (Neuss seit 2015) oder Programme für Fassadenbegrünungen (Kaarst seit 2022). Dach- und Fassadenbegrünungen leisten einen guten Beitrag zur Biodiversität und zum Klimaschutz.
Auch Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit sind unverzichtbar, um über Projekte und deren fachlichen Hintergrund zu informieren. Dazu zählen neben Presseberichten auch Beschilderungen an den umgestalteten Flächen wie z. B. in Meerbusch oder in Kaarst.
Insgesamt konnten in den ersten fünf Jahren in den Kommunen rund 180 ha (1.800.000 m²) Flächen mit verschiedenen Maßnahmen für den Insektenschutz umgestaltet werden, und dies nach bisherigen Erkenntnissen auch dauerhaft.
Hinzugerechnet werden können Flächen aus der Landwirtschaft, also vor allem Blühstreifen und Blühflächen wie z. B. in Meerbusch, die in vielen Fällen aber nur als einjährige Angebote bestanden, um dann im nächsten Jahr – ggf. auch an anderer Stelle – erneut angelegt zu werden. Dies geschieht entweder über sogenannte Blühpatenschaften oder Eigenanteile der Landwirte. Hier ist seit 1-2 Jahren ein deutlicher Rückgang der privaten Patenschaften zu verzeichnen, die sich finanziell an diesen Blühstreifen beteiligen.