Abrollcontainer für den Massenanfall von Verletzten
Sicherheit |
Um bei größeren Schadenereignissen mit einer Vielzahl von Verletzten, die vom Regelrettungsdienst nicht mehr in der geforderten Weise zeitnah und umfassend betreut werden können, gleichwohl eine Erstversorgung auf Krankenhausniveau sicherstellen zu können, hat das Land Nordrhein-Westfalen das Landeskonzept „Behandlungsplatzbereitschaft 50“ (BHP 50) für bis zu 50 Patienten entwickelt. Speziell bei vorgeplanten überörtlichen Lagen wie Großveranstaltungen werden vorsorglich landesweit mehrere BHP 50 zusammen gezogen.
Das Personal von rd. 135 Einsatzkräften wird von den im Rhein-Kreis Neuss vertretenen Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz Grevenbroich und Neuss, Johanniter-Unfall-Hilfe Meerbusch und Malteser Hilfsdienst Neuss) gestellt, ferner ist eine technische Einheit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk eingebunden. Der in einer sicheren Zone in der Nähe der Einsatzstelle aufgebaute Behandlungsplatz belegt eine Fläche von ca. 2.000 m², kann aber auch in geeigneten Räumen eingerichtet werden.
Seit Dezember 2010 verfügt der Rhein-Kreis Neuss über einen Abrollcontainer für den Massenanfall von Verletzten (AB ManV) im Wert von ca. 134.000 Euro, der vom Land NRW zur Verfügung gestellt wurde. Zusammen mit zwei Gerätewagen Sanitätsdienst des Landes (GW SAN NRW) wird das Gebrauchs- und Verbrauchsmaterial für eine autarke Patientenbetreuung über einen Zeitraum von bis zu 8 Stunden bereitgestellt.
Der Container wird von der Feuerwehr Dormagen betreut, in den Einsatz gebracht und vor Ort funktionsfähig aufgebaut. Zum Transport des 5,9 Meter langen und etwa 6,5 Tonnen schweren Abrollcontainers hat der Rhein-Kreis Neuss für rd. 75.000 Euro ein gebrauchtes Wechselladerfahrzeug (WLF) erworben und der Feuerwehr Dormagen zur Verfügung gestellt.