Ehrenamtlicher Sprachhelferpool
Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Viele (Neu-)Zugewanderte und Geflüchtete, die hier im Rhein-Kreis Neuss ihre neue Heimat gefunden haben und noch nicht oder kaum Deutsch sprechen, stehen im gesellschaftlichen und beruflichen Alltag vielfach vor Herausforderungen aufgrund der Sprachbarriere. Auch die öffentlichen Institutionen, welche die (Neu-)Zugewanderten und Geflüchteten unterstützen möchten, können dadurch oft nicht gezielt auf die Bedürfnisse der Ratsuchenden eingehen. Für solche Situationen gibt es Hilfe!
Wenn Sie als Institution (z. B. Schule, Kita, Behörde, Verein) sprachliche Unterstützung im Beratungskontext benötigen, können Sie Ihre Anfrage an das Kommunale Integrationszentrum (KI) Rhein-Kreis Neuss stellen.
Mit dem „Ehrenamtlichen Sprachhelferpool“ des Rhein-Kreises Neuss schafft das Kommunale Integrationszentrum (KI) seit Januar 2019 Unterstützung für Schulen, Kitas, Behörden, Vereine und ähnliche Einrichtungen. Die ehrenamtlichen Sprachhelferinnen und Sprachhelfer begleiten Neuzugewanderte mit geringen Deutschkenntnissen bei Gesprächen mit den betreffenden Einrichtungen. Der ehrenamtliche Sprachhelferpool besteht aus Menschen, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen und größtenteils eine eigene Einwanderungsgeschichte mitbringen.
Das Aufgabenfeld der ehrenamtlichen Sprachhelferinnen und Sprachhelfer beschränkt sich in der Regel auf die mündliche Sprachübertragung eines gesprochenen oder schriftlich fixierten Textes.
In ihrer Tätigkeit sind die Sprachhelferinnen und Sprachhelfer zur Neutralität und Verschwiegenheit verpflichtet. Da es sich um ehrenamtlich tätige Personen handelt, sind ihre Übersetzungen in keinem Fall rechtsverbindlich.
Das Angebot ist für die buchenden Institutionen kostenfrei.
Komplett ausgeschlossen sind:
- Gesprächssituationen, die erhebliche Rechtsfolgen mit sich bringen können (z. B. medizinischer Bereich, Rechtsanwalt, Polizei, Gerichtsverfahren)
- Anfragen von Bildungseinrichtungen zur Ermittlung von sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen (z. B. sog. AOSF-Verfahren)
- Anfragen von anderen Privateinrichtungen
- Anfragen von Privatpersonen
Anfragen sowie sämtliche E-Mails und Dokumente, die im Zusammenhang mit dem ehrenamtlichen Sprachhelferpool des Kommunalen Integrationszentrums (KI) Rhein-Kreis Neuss stehen, senden Sie bitte per E-Mail an sprachhelferpool(at)rhein-kreis-neuss.de oder per Fax an 02181 601 85083.
Für Institutionen, die den Sprachhelferpool nutzen möchten, gilt es besonders zu berücksichtigen:
- Bitte senden Sie das ausgefüllte Buchungsformular möglichst 5 – 7 Werktage vor dem geplanten Einsatz per E-Mail oder Fax.
- Es hat sich bewährt, dass Sie als buchende Institution einen Beratungstermin vorschlagen.
- Sobald eine Sprachhelferin oder ein Sprachhelfer gefunden wurde, übermittelt das KI per E-Mail dessen relevante Daten (Vor- und Zuname, Telefon- und/oder Mobilfunknummer sowie E-Mail-Adresse). Erst wenn Sie diese Bestätigungs-E-Mail erhalten haben, wurde Ihre Buchungsanfrage erfolgreich bearbeitet.
- Bitte beachten Sie die DSGVO.
Nach Beendigung eines Einsatzes unterschreiben Sie bitte vor Ort zusammen mit der ehrenamtlich tätigen Sprachhelferin oder dem ehrenamtlich tätigen Sprachhelfer das Abrechnungsformular und senden es elektronisch zurück.
Damit die Qualität der Sprachhelfereinsätze evaluiert und Verbesserungsnotwendigkeiten erkannt werden können, können Sie (optional) den Rückmeldebogen ausfüllen und ebenfalls elektronisch zuschicken.
Bitte beachten Sie, dass es fluktuationsbedingt zu kurzfristigen Änderungen beim Sprachangebot kommen kann.
Folgende Sprachen stehen derzeit zur Verfügung (Stand 2023):
Agulisch, Arabisch, Aserbaidschanisch, Berberisch, Bulgarisch, Chinesisch (Mandarin), Dari (Persisch), Englisch, Farsi (Persisch), Flämisch, Französisch, Georgisch, Kasachisch, Kroatisch, Kurdisch , Kurmandschi (Nordkurdisch), Lingala, Mazedonisch, Niederländisch, Norwegisch, Paschtu, Pidgin-Englisch, Polnisch, Portugiesisch, Romani, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Serbisch, Somali, Sorani (Zentralkurdisch), Spanisch, Tadschikisch, Türkisch, Ukrainisch, Urdu, Yoruba
Die Sprachhelferinnen und Sprachhelfer sind ehrenamtlich tätig und werden vom KI persönlich ausgewählt. Sie unterzeichnen eine Vereinbarung, die Hinweise auf ihre Verpflichtungen (u. a. Datenschutzerklärung) beinhaltet. Außerdem versichern sie, dass sie die deutsche Sprache sowie die Zielsprache fließend beherrschen, sodass ihre Sprachhelfertätigkeit inhaltlich richtig erfolgen kann.
Die Sprachhelferinnen und Sprachhelfer absolvieren vor ihrem ersten Einsatz eine Grundlagenschulung und werden regelmäßig über das KI für die besonderen Aufgaben ihrer Sprachhelfertätigkeit weiterqualifiziert.
Es wird weiterhin nach Verstärkung gesucht. Gefragt sind mehrsprachige Personen ab 18 Jahren mit eigener Zuwanderungsgeschichte und/oder Lebenserfahrung im Ausland, die fließend Deutsch (mind. B2-Niveau) sprechen und Freude daran haben, anderen Menschen mit ihren interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen zu helfen. Alle Sprachen sind herzlich willkommen.
Für die ehrenamtliche Tätigkeit wird eine Aufwandsentschädigung ab 25,- Euro bei Einsätzen vor Ort bzw. ab 15,- Euro bei telefonischen/ digitalen Einsätzen gezahlt.
Vor dem ersten Einsatz führen wir ein Erstgespräch durch und sie werden durch eine Grundlagenschulung auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet.
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!
Das Programm wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) und vom Ministerium für Schule und Bildung (MSB) des Landes NRW gefördert.