Taschengeld für Kinder
Finanzen |
Taschengeld! Ein heikles und häufig diskutiertes Thema in vielen Familien.
Taschengeld aus pädagogischer Sicht
Taschengeld hat aus pädagogischer Sicht zunächst die Aufgabe, Kindern und Jugendlichen eigene Erfahrungen im Umgang mit Geld zu ermöglichen. Je früher der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld eingeübt wird, desto größer ist die Chance, die Selbstständigkeit und die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es ermöglicht ihnen, sich ihre eigenen Wünsche zu erfüllen. Sie lernen ihr Geld einzuteilen und damit auszukommen und erfahren, dass Wünsche nicht unbegrenzt finanzierbar sind.
Wie und wofür soll Taschengeld gegeben werden?
Das Taschengeld ist für die Erfüllung individueller Wünsche der Kinder und Jugendlichen gedacht. Notwendige Anschaffungen sollten hiervon nicht getätigt werden. Vereinbaren Sie einen bestimmten Betrag, welchen Sie Ihrem Kind pünktlich und regelmäßig ausbezahlen. Die Auszahlung kann bei kleineren Kindern wöchentlich, bei größeren monatlich erfolgen. Kinder sollen lernen, ihr Geld einzuteilen. Vermeiden Sie willkürliche Taschengeldgaben in Form von Belohnung oder Bestrafung. Taschengeld ist eine Vertrauenssache, das nicht an Bedingungen geknüpft sein darf.
Taschengeldkonferenz
Taschengeldverhandlungen sind wichtige Gespräche. Nehmen Sie sich Zeit dafür und geben Sie ihrem Kind das Gefühl, dass Sie sie und ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Deshalb bedürfen Taschengeldgespräche auch eines besonderen Rahmens.
Vereinbaren Sie einen festen Termin, z. B. nach den Sommerferien, um dieses Gespräch zu führen. Lassen Sie sich von Ihren Kindern begründen, warum sie mehr Taschengeld benötigen und klären sie gemeinsam das Für und Wider ab.
Folgende Punkte können Inhalt eines solchen Gesprächs sein:
- Erhöhung des Taschengeldes
- Erhöhung des Kleidergeldes
- Erweiterung bisheriger Ausgaben z. B. für Busfahrkarte, Kosmetika, Beitrag zu einem Sportverein oder Geschenke
- Wie sieht die finanzielle Situation der Familie aus: stehen z. B. größere Ausgaben an etc.
- Wie und unter welchen Umständen kann das Taschengeld aufgebessert werden (Hilfe bei anfallenden Arbeiten, kleinere Jobs, etc.)
- Einrichtung eines Sparkontos, Sparpläne und Sparziele, z. B. Anschaffung eines Smartphones oder Laptops
Aus Fehlern lernen
Kinder und Jugendliche verwenden ihr Taschengeld aus der Sicht der Erwachsenen oft ziel- und planlos. Das sollte Sie zunächst nicht weiter beunruhigen. Plant Ihr Kind eine größere Anschaffung, wird es zielgerichtetes sinnvolles Sparen schnell erlernen. Versuchen Sie selbst, Ihren Kindern diesbezüglich Vorbild zu sein und überdenken Sie einmal Ihre eigenen Konsumgewohnheiten. Plan- und Fehlentscheidungen stellen bei Kindern wichtige Lernschritte dar.
Tabelle
Alter | |
---|---|
unter 6 Jahre | 1 Euro wöchentlich |
6-7 Jahre | 2 Euro wöchentlich |
8-9 Jahre | 3 Euro wöchentlich |
10 Jahre | 14 Euro monatlich |
11 Jahre | 16 Euro monatlich |
12 Jahre | 20 Euro monatlich |
13 Jahre | 22 Euro monatlich |
14 Jahre | 25 Euro monatlich |
15 Jahre | 30 Euro monatlich |
16 Jahre | 35 Euro monatlich |
17 Jahre | 45 Euro monatlich |
18 Jahre | 70 Euro monatlich |
Über die Höhe des Taschengeldes lässt sich keine allgemeinverbindliche Aussage treffen. Die in der Tabelle genannten Zahlen sind als grobe Anhaltspunkte zu verstehen. Es bleibt zu berücksichtigen, dass die Höhe des Taschengeldes immer auch abhängig ist von den individuellen wirtschaftlichen Verhältnissen jeder Familie.
Die Beträge für Jugendliche ab 16 Jahren gelten für solche, die wegen Schulausbildung oder Arbeitslosigkeit noch von den Eltern abhängig sind.