Rotaviren
Gesundheit |
Vorkommen
Rotaviren sind weltweit verbreitet. Sie sind neben Noroviren häufig die Ursache von Magen- Darm-Gruppenerkrankungen in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern
oder Kindergärten. Bei der Infektion mit Rotaviren tritt die Erkrankung bevorzugt im Winter auf, wenn enger Kontakt zwischen Menschen besteht. Oft kommt es dann zu kleineren Ausbrüchen, zum Beispiel in Kindertagesstätten.
Übertragung
Rotaviren kommen im Darm von Menschen und Tieren vor. Sie werden mit dem Stuhl ausgeschieden und zum Beispiel über Hautkontakte bei Berührungen von Mensch zu Mensch verbreitet. Die Viren gelangen dann über den als „Schmierinfektion“ bezeichneten „fäkal-oralen“ Weg über den Mund in den Darm, wo sie Durchfall verursachen. Ein Beispiel hierfür ist die Übertragung von Erregern beim Wickeln beziehungsweise Säubern von Säuglingen und Kleinkindern nach dem Stuhlgang. Möglich ist auch eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie Toiletten, gemeinsam genutzte Handtücher, Griffe, Armaturen oder Handläufe. In seltenen Fällen kommt es zu einer Ansteckung über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel.
Symptome
Bei der Infektion mit Rotaviren können ein bis drei Tage nach der Infektion Bauchschmerzen, Erbrechen und wässriger Durchfall auftreten. Die Erkrankung dauert bis zu 6 Tage und heilt meist von selbst ab. Das hochansteckende Virus wird in großer Menge schon einen Tag vor Erkrankungsbeginn ausgeschieden. Unter Umständen kann die Erkrankung für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich werden, falls sie nicht ausreichend Flüssigkeit bekommen.
Therapie
Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Die Behandlung erfolgt symptomatisch mit Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und Linderung der Symptome.
Impfung
Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung für Säuglinge. Die Impfserie sollte im Alter von 6 bis 12 Wochen begonnen werden und je nach Impfstoff spätestens mit der Vollendung der 24 beziehungsweise 32 Lebenswoche abgeschlossen sein.
Empfehlung
Zur Vermeidung einer Übertragung sollten folgende Hygienemaßnahmen eingehalten werden:
- Erkrankte müssen sich nach jeder Toilettenbenutzung sowie vor der Nahrungszubereitung die Hände gründlich waschen. Das Gleiche gilt für Personen, die erkrankte Kinder gewickelt haben.
- Haben Kinder Durchfall, muss deren Händereinigung gegebenenfalls durch einen Erwachsenen durchgeführt werden beziehungsweise kontrolliert werden.
- Die Hände sollten zusätzlich desinfiziert werden, wenn sich Säuglinge, Kleinkinder, Pflegebedürftige, schwerkranke oder andere immungeschwächte Personen im Haushalt befinden.
- Es sollten möglichst Flüssigseife, gesonderte Handtücher oder besser nur einmal zu benutzende Papierhandtücher verwendet werden, um die Weiterverbreitung der Erreger einzudämmen. Mit Stuhl und Erbrochenem verschmutzte Wäsche ist zu kochen.
Besuch von Kindergärten, Schulen und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen
Kinder unter sechs Jahren dürfen die Räumlichkeiten von Kindergärten und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen frühestens zwei Tage nach Abklingen der Beschwerden besuchen. Ein schriftliches Attest ist nicht erforderlich. Wegen der Gefahr einer schnellen Ausbreitung der Erkrankung sollten Kinder auch bei schwachen Anzeichen zunächst zu Hause beobachtet werden.
Tätigkeiten in Lebensmittelbetrieben
Personen, die an einer Rotavirusinfektion erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, dürfen gemäß §42 des Infektionsschutzgesetzes nicht in Lebensmittelbetrieben tätig sein. Diese Personen dürfen beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen bestimmter Lebensmittel nicht tätig sein, wenn sie mit diesen Lebensmitteln in Berührung kommen. Das gilt auch für Beschäftigte in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung.