Noroviren
Vorkommen
Noroviren sind weltweit verbreitet. Sie sind für einen Großteil der durch Viren verursachten Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich. Häufig sind Noroviren die Ursache von akuten Gruppenerkrankungen in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Kindergärten. Eine saisonale Häufung ist in den Wintermonaten zu beobachten.
Übertragung
Die Viren werden über den Stuhl des Menschen und über Erbrochenes ausgeschieden. Eine Übertragung erfolgt überwiegend auf fäkal-oralem Wege (über den Mund) und durch virushaltige Tröpfchen bei Kontakt zum Erkrankten während des Erbrechens. Die größte Rolle spielt die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch, allerdings können Infektionen auch von mit Noroviren verunreinigten Speisen, Getränken und verunreinigten Gegenständen ausgehen. Die Infektiosität ist sehr hoch, nur wenige Erreger können schon zu einer Infektion führen.
In Gemeinschaftseinrichtungen kann es zu einer schnellen Ausbreitung der Erkrankung kommen. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel 1-3 Tage.
Symptome
Akut beginnende starke Durchfälle oder Erbrechen mit Flüssigkeitsverlust. In der Regel besteht auch ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Bauchschmerz, Übelkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen und Mattigkeit. Die Temperaturen können etwas erhöht sein, jedoch kommt es meist nicht zu hohem Fieber. Die Symptome dauern in der Regel etwa 12-72 Stunden an. Die Krankheit kann auch leichtere oder asymptomatische Verläufe aufweisen. Besonders gefährdet sind allerdings Kleinkinder, immunschwache und chronisch kranke Personen.
Therapie
Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Die Behandlung erfolgt symptomatisch mit Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und Linderung der Symptome.
Ansteckungsgefahr
Solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht während der akuten Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen. Nach der Erkrankung werden Noroviren mindestens noch zwei Tage ausgeschieden,
meist ein bis zwei Wochen lang, vereinzelt auch deutlich länger.
Empfehlung
Zur Vermeidung einer Übertragung durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion sollten folgende Hygienemaßnahmen eingehalten werden:
- Verzichten Sie möglichst auf direkten Kontakt zu den Erkrankten.
- Desinfizieren Sie - wenn Sie Kontakt zu einem Erkrankten hatten - nach jedem Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen die Hände (Präparate in der Apotheke erhältlich). Waschen Sie anschließend gründlich die Hände.
- Beim Entfernen von Erbrochenem sollten Sie möglichst Einweghandschuhe tragen und die Fläche anschließend desinfizieren.
Besuch von Kindergärten, Schulen und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen
Kinder unter 6 Jahren dürfen die Räumlichkeiten von Kindergärten und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen erst dann wieder betreten, wenn nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Erkrankung nicht mehr zu befürchten ist. Nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) sind ein ärztl. Attest oder eine ärztl. Bescheinigung nicht erforderlich. Kranke Kinder müssen zu Hause bleiben und dürfen frühestens 48 Stunden nach dem letzten Erbrechen oder Durchfall wieder in die KiTa. Dann ist nach den RKI-Empfehlungen eine Weiterverbreitung der Krankheit nicht mehr zu besorgen. Kindergärten können von den Eltern eine schriftliche Bestätigung, dass das Kind seit mindestens 48 Stunden symptomfrei ist, einfordern.
Mitteilungs- und Meldepflicht: Für Kinder unter 6 Jahren besteht eine Mitteilungs- und Meldepflicht an die Kindergemeinschaftseinrichtung.
Tätigkeiten in Lebensmittelbetrieben
Personen, die an einer Norovirusinfektion erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, dürfen gem. § 42 Infektionsschutzgesetz nicht in Lebensmittelbetrieben tätig sein. Diese Personen dürfen beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen bestimmter Lebensmittel nicht tätig sein. Das gilt auch für Beschäftigte in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung, sowie bei Kontakt zu Lebensmittelbedarfsgegenständen von denen bei Benutzung eine Übertragung der Viren auf Lebensmittel nicht auszuschließen ist.
Nach einer Erkrankung sollte die Tätigkeit erst 2 Tage nach Abklingen der Symptome (geformter Stuhl) erfolgen. Dabei sollte konsequent auf eine ausreichende und gründliche Händehygiene geachtet werden.