Neue Innovationsagenda der EU
Europa |
Europa als globales Kraftzentrum für Deep-Tech-Innovationen und Start-ups
Am 5. Juli 2022 wurde eine neue europäische Innovationsagenda von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Im Vordergrund steht dabei das Ziel die Europäische Union als einen wegweisenden Akteur der globalen Innovationsszene zu etablieren. Um dies zu verwirklichen beinhaltet die neue Agenda neben 25 konkreten Vorschlägen (z.B. bessere und vereinfachte) Finanzmittelbeschaffung), fünf wichtige Bereiche, bei denen noch Verbesserungspotential besteht.
Exekutivpräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, hielt darüber hinaus fest, dass die neue Agende auch bei der bevorstehenden nachhaltigen Transformation der Lebensmittelversorgung sowie bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen weiterhelfen werde. Auch die zuständige Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, äußerte sich positiv, indem sie vor allem die Möglichkeiten von u.a. europäischen Start-ups hervorhob, sich als globale Akteure etablieren zu können.
Inhalte der neuen Innovationsagenda
Um in Zukunft eine bessere und einfacherer Versorgung von Start-ups mit Finanzmitteln gewährleisten zu können, sollen u. a. (ungenutzte) private Kapitalquellen mobilisiert werden, und das Verfahren zur Börsennotierung deutlich vereinfacht werden. Die EU will darüber hinaus 10 Milliarden Euro in interregionale Projekte der Mitgliedsstaaten investieren. Dabei sollen jedoch keine Regionen innerhalb der EU benachteiligt werden. Deshalb werden Innovationen in allen Regionen gefördert, eingebettet in der EU-Kohäsionspolitik und dem Forschungsprogramm EU-Horizont (soll u.a. Lösungen finden, um den Klimawandel aktiv bekämpfen zu können). Die neue EU-Innovationsagenda fokussiert sich zudem auf junge (wissenschaftliche) Talente, die durch Maßnahmen wie die Ausbildung von einer Million Nachwuchskräfte an die EU gebunden werden sollen und den Standort der EU noch attraktiver machen sollen.
Bericht über Innovationsleistung 2022
Zeitgleich mit der Innovationsagenda wurde von der Kommission der Bericht über die Innovationsleistung 2022 veröffentlicht, welcher die Empfehlungen und Maßnahmen der Innovationsagenda unterstreicht. Haupterkenntnis hierbei ist, dass die EU nach wie vor als relevanter globaler Akteur in Sachen Wissenschaft und technologische Leistung auftritt, jedoch im Vergleich zu anderen Akteuren an Innovationsleistung verliert. Trotzdem bilden laut Bericht wissenschaftliche Publikationen aus den EU-Mitgliedsstaaten 21% der am meisten zitierten Veröffentlichungen. Darüber hinaus ist die EU weltweit führend, was technologische Innovationen und Leistung im Bereich Klima angeht (23% der Patente entfallen auf die EU), jedoch kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass andere Handelspartner der EU ihre Innovationsleistung im Vergleich zur EU schneller steigern konnten. Fast alle FuE (Forschung und Entwicklung)-Investitionen gingen zudem in den vergangen Jahren der Krisen zurück, bis auf die Bereiche Gesundheit und IKT-Dienstleistungen.
Außerdem wird in dem Bericht betont, dass Europa im Kontext der aktuellen Geschehnisse (Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie etc.) handlungsfähiger werden muss. Zusätzlich wird von neuem „Schwung“ gesprochen, den die EU benötige, um im Bereich der Unternehmensdynamik und der Standortattraktivität hindernde Faktoren wie innovationsfeindliche Rahmenbedingungen zu beseitigen.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (08.07.2022) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.