Förderung von Wasserstofftechnologie
Europa |
„Important Project of Common European Interest: Hy2Tech“
Bereits Mitte Juli 2022 hat die Europäische Kommission das Vorhaben „Hy2Tech IPCEI“, welches ein sogenanntes „gemeinsames Vorhaben europäischen Interesses (IPCEI)“ darstellt, nach Prüfung der EU-Beihilfevorschriften bewilligt. Das Vorhaben „Hy2Tech IPCEI“ fokussiert sich auf Forschung und Innovationen im Bereich der Wasserstofftechnologie und wird die erste gewerbliche Nutzung in der Wertschöpfungskette der Wasserstofftechnologie ermöglichen.
Die beteiligten Mitgliedstaaten der EU (Insgesamt 15; darunter Deutschland) werden für dieses Projekt 5,4 Milliarden Euro investieren, was voraussichtlich dafür sorgen wird, dass private Investitionen in Höhe von ca. 8,8 Milliarden zusätzlich investiert werden. Das Vorhaben umfasst insgesamt 35 Unternehmen (auch KMU’s und Start-Up’s beteiligt) und 41 konkrete Vorhaben. Exekutivpräsidentin und Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, bezeichnete im Kontext der Wasserstofftechnologie diese als „unverzichtbar“ für die bevorstehende ökologische Transformation und betonte in Bezug auf das genehmigte Vorhaben, dass dies ein Beispiel für „wirklich ehrgeizige europäische Zusammenarbeit für ein zentrales gemeinsames Ziel“ sei.
Welche Teile der Wertschöpfungskette der Wasserstofftechnologie deckt das Vorhaben ab?
- Wasserstofferzeugung
- Brennstoffzellen
- Speicherung, Transport und Verteilung von Wasserstoff
- Anwendungen für Endverbraucher, vor allem im Mobilitätssektor
Die angestrebte Forschung im Bereich der Wasserstofftechnologie soll zudem dazu beitragen, dass neue technologische Innovationen eingeführt werden können, um zum Beispiel leistungsfähigere Brennstoffzellen entwickeln zu können. Zudem wird eine erstmalige Nutzung von Wasserstofftechnologie im Verkehrssektor angestrebt. Das Vorhaben soll zudem 20.000 Arbeitsplätze schaffen.
Welche Kernmerkmale weist das Vorhaben auf?
Nachdem das Vorhaben auf die EU-Beihilfevorschriften überprüft wurde, ist die EU-Kommission zu dem Ergebnis gekommen, dass das Vorhaben „Hy2Tech IPCEI“ insbesondere alle die in der Mitteilung über wichtige Vorhaben von gemeinsamen europäischen Interesse genannten Voraussetzungen erfüllt. Zunächst ist die Finanzierung des Vorhabens grundsätzlich gesichert, denn falls private Investitionen ausbleiben, könnten die beteiligen Mitgliedsstaaten diese Lücke gemeinsam schließen. Andere Gründe für die Genehmigung der Kommission sind folgende:
- Gemeinsames Ziel wird verfolgt: Aufbau einer strategischen europäischen Wertschöpfungskette der Wasserstofftechnologie
- Entwicklung von innovativen Technologien
- Öffentliche Förderung des Vorhabens ist gesichert
- Der Wettbewerb wird durch die Vergabe der Beihilfen nicht beeinträchtigt (Beihilfe in einem „angemessenen Maß“)
- Die (wissenschaftlichen) Ergebnisse des Projekts sollen der europäischen Wissensgemeinschaft weitergegeben werden à Kommission erhofft sich einen positiven „Spillover-Effekt“, d.h. das bereitgestellte Wissen soll zur Verfügung gestellt werden, um weitere Innovationen auch für andere Bereiche der Wirtschaft zu ermöglichen.
Finanzierung, Empfänger und Beträge des Projekts
Die in dem Projekt festgehaltenen 41 Vorhaben werden von 35 Unternehmen (darunter auch Neugründungen und KMU’s) aus 15 unterschiedlichen EU-Mitgliedsstaaten durchgeführt. Zudem wird mit über 300 externen Partner (z.B. Hochschulen, andere KMU’s) zusammengearbeitet, um alle Vorhaben gut umsetzen zu können.
Weitere Informationen
Nachdem die datenschutzrechtlichen Fragen geklärt sind, wird eine nichtvertrauliche Fassung des Vorhabens via Beihilfenregister auf der GD-Wettbewerb-Website veröffentlicht (Link: https://competition-policy.ec.europa.eu/index_en) (Nummer der Wettbewerbssachen DE: SA.64647). Zudem wird wöchentlich in einem Online-Newsletter über Beihilfebeschlüsse informiert (Link: https://competition-policy.ec.europa.eu/state-aid/publications_en).
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (29.07.2022) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.