Erstes Arbeitsprogramm für HERA: 1,3 Milliarden Euro für Krisenvorsorge und -reaktion im Gesundheitsbereich
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Die neu eingerichtete EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) hat ihr erstes Jahresarbeitsprogramm vorgestellt. Mit einem Budget von 1,3 Milliarden Euro für 2022 wird sie grenzüberschreitenden Gesundheitskrisen vorbeugen und rasch auf Krisen reagieren. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte: „Zwei Jahre Pandemie haben uns gelehrt, dass die Fähigkeit, entschlossen auf grenzüberschreitende Gesundheitskrisen zu reagieren, eine starke europäische Gesundheitsunion ausmacht. Die HERA sorgt schon heute für die Verfügbarkeit medizinischer Gegenmaßnahmen. Gleichzeitig wappnet sie uns für künftige Gesundheitsbedrohungen. Nach der Annahme des ersten Arbeitsplans hat sie ihren Beobachtungsposten eingenommen und kann ihre wichtige Funktion als Gefahrenmelder ausüben. Auch weltweit wird sie als zuverlässiger Partner zur Krisenvorsorge im Gesundheitsbereich beitragen.“
Nach der Annahme des Arbeitsprogramms kann die Behörde nun konkret tätig werden und die Kapazitäten für Krisenvorsorge und -reaktion in der EU ausbauen, Schwachstellen und strategische Abhängigkeiten angehen und zur Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur beitragen. Als eine der tragenden Säulen einer starken europäischen Gesundheitsunion wird die HERA 2022 weiter an der Bewältigung der Corona-Pandemie arbeiten, aber auch die Vorbereitung auf künftige Gesundheitsgefahren vorantreiben.
Prävention und Vorbereitung künftiger grenzüberschreitender Gesundheitskrisen: In der Vorbereitungsphase wird die HERA eng mit anderen Gesundheitsagenturen auf EU und nationaler Ebene zusammenarbeiten und auch mit der Industrie, der Forschungsgemeinschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Partnern in Kontakt treten, um die EU besser für künftige Gesundheitsgefahren zu wappnen. Vorgesehene Maßnahmen:
- Beschaffung und Lagerung medizinischer Gegenmaßnahmen für eine Reihe von Gesundheitsgefahren mit einem Budget von über 580 Millionen Euro,
- Freigabe von über 300 Millionen Euro für die Erforschung und Entwicklung von medizinischen Gegenmaßnahmen und innovativen Technologien gegen neue Bedrohungen,
- Aufbau eines Netzes stets betriebsbereiter Produktionsanlagen, die im Notfall aktiviert werden können (EU FAB),
- Einrichtung einer langfristig und groß angelegten EU-Plattform für klinische Prüfungen und Datenplattformen und
- Priorisierung von drei Gesundheitsbedrohungen mit hohem Gefahrenpotenzial bis Ende des Frühjahrs in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten im HERA-Verwaltungsrat, EU-Agenturen, internationalen Partnern und Sachverständigen.
Zum Erkennen künftiger Gesundheitsgefahren wird HERA Bedrohungsanalysen erstellen und Informationen sammeln, Prognosemodelle entwickeln und einen Reaktionsplan auf EU-Ebene aufstellen. Maßnahmen 2022:
- Einrichten eines dem neuesten Stand der Technik entsprechenden Echtzeit-Frühwarnsystems für Gesundheitsgefahren und
- Schaffen einer speziellen IT-Plattform für die Bewertung der Bedrohungslage und die entsprechende Priorisierung.
Als Reaktion auf Gesundheitsgefahren wurden im Rahmen der Corona-Krisenreaktion die HERA-Notfallkapazitäten bereits aktiviert. Im Falle weiterer grenzüberschreitender Gesundheitsnotlagen auf EU-Ebene wird HERA zusätzliche Maßnahmen ergreifen und Soforthilfe bereitstellen, Überwachungsmechanismen aktivieren, gezielt in Entwicklung investieren und die Beschaffung von medizinischen Gegenmaßnahmen und Rohstoffen sicherstellen. Bereits laufende Maßnahmen:
- Gewährleistung der rechtzeitigen Bereitstellung von Corona-Impfstoffen an die EU-Länder, erforderlichenfalls auch von Impfstoffen, die an Varianten angepasst sind,
- Beschaffung von COVID-19-Therapeutika für die EU-Mitgliedstaaten,
- Ausbau der nationalen Kapazitäten für den Nachweis und die wissenschaftliche Bewertung von Varianten und
- Sicherstellung von Impfstofflieferungen in die ganze Welt.
Für den Zeitraum 2022–2027 stehen der HERA insgesamt 6 Milliarden EUR zur Verfügung.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (10.02.2022) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.