Dürre in Europa: Annährend die Hälfte des EU-Gebiets gefährdet
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Berichte der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle
Laut den zwei letzten veröffentlichen Berichten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle (EDO) leiden erhebliche Teile Europas unter der anhaltenden extremen Dürre. Demnach gilt für 47 % des EU-Gebiets eine sogenannte Dürre-Warnstufe (im Juli galt diese für 46%). Zudem gilt für 17% des genannten Gebiets eine Dürre-Alarmstufe (im Juli lag dieser Wert noch bei 11%). Die extremen Dürren treten u. a. zusammen mit (zu) wenig Bodenfeuchtigkeit auf und mit Stresserscheinungen der Natur.
Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, betonte, dass auch der Klimawandel in dieser Diskussion nicht außer Acht gelassen werden darf, denn dieser erhöhe in Zukunft die Risiken für erneute Dürrekrisen auf der ganzen Welt. Darüber hinaus sagte sie, dass die Informationen der EDO essentiell für ein „besseres Verständnis der Situation“ seien, um künftig die Natur ausreichend schützen zu können.
Inhalte und Details aus den veröffentlichten Berichten
In dem im Juli veröffentlichten Bericht wird hervorgehoben, dass aufgrund der anhaltenden Dürre und der Wasserknappheit sich die Ernteerträge von klassischen Kulturpflanzen (z.B. Getreide) weiter verringern werden. Besonders betroffen seien Frankreich, Rumänien, Spanien, Portugal und Italien. Demnach müsse bei den genannten Ländern damit gerechnet werden, dass die Ernteerträge gering ausfallen werden. Zudem sei Italien besonders von der Dürre betroffen, denn das Gebiet um den Fluss Po wird mit dem höchsten Dürregrad eingestuft. Außerdem wurde bereits in fünf italienischen Regionen der Dürre-Notstand ausgerufen und zusätzlich gelten in zahlreichen Gemeinden Nutzungsbeschränkungen für Wasser (auch in Frankreich). Auch betroffen (jedoch nicht so stark) von der Dürre seien Deutschland, Polen, Ungarn, Slowenien und Kroatien.
Weiter heißt es in dem Bericht, dass die sehr geringen Niederschläge u.a. für das Austrocknen der Flüsse in ganz Europa verantwortlich seien. Aus dem Wassermangel ergebe sich zusätzlich ein Problem im Energiesektor. Hierbei würde der Wassermangel dazu führen, dass viele Kraftwerke nicht mehr ausreichend gekühlt werden können. Auch der neuste Bericht aus dem August 2022 zeichnet ein sehr ähnliches Bild von der Dürresituation in Europa.
Waldbrandbekämpfung in der EU
Falls Sie sich dafür interessieren, wie die EU gegen Waldbrände in der EU vorgeht und sich selbst über die aktuellen Ereignisse rund um das Thema Walbrände informieren wollen, können Sie folgenden Artikel des Europabüros lesen: „Paneuropäische Risikobewertung von Waldbränden“.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (01.08.2022) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.