Europäische Kommission stellt neue Strategie für die Anpassung an den Klimawandel vor
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Vor dem Hintergrund des weiter fortschreitenden Klimawandels – wie Hitzewellen und Dürren, die zu Waldschäden und einem Ansteigen des Meeresspiegels führen, und horrende wirtschaftliche Verluste mit sich bringen (nach Recherchen der EU bereits 12 Mrd. Euro jährlich), hat die Europäische Kommission eine neue Strategie zur Anpassung der EU an den Klimawandel vorgelegt. Nach konservativen Schätzungen würden in der EU bei einer Erderwärmung von 3° Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau jährlich Verluste in Höhe von mindestens 170 Mrd. Euro entstehen. Gleichzeitig haben die Auswirkungen der Erderwärmung Auswirkungen auf das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen. In diesem Zusammenhang weist die Europäische Kommission daraufhin, dass mit dem Jahr 2020 das weltweit wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu Ende gegangen sei,
In Anbetracht dieser Dimensionen müssen sich nach den Plänen der Europäischen Kommission Anpassungsmaßnahmen auf solide Daten und Risikobewertungsinstrumente stützen, die allen zur Verfügung stehen – von Familien, die Wohnungen oder Häuser kaufen, bauen oder renovieren, bis hin zu Unternehmen in Küstenregionen oder Landwirten bei der Anbauplanung. In der neuen Strategie werden daher Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen die Grenzen des Wissens über die Anpassung an den Klimawandel verschoben werden sollen, um mehr und bessere Daten zu klimabezogenen Risiken und Verlusten zu erheben und allen zur Verfügung zu stellen:
- Die Europäische Wissensplattform für Klimaanpassung Climate-ADAPT wird verbessert und erweitert, und
- Es wird eine spezielle Beobachtungsstelle für Gesundheit eingerichtet (gestartet am 03. März 2021), die der besseren Nachverfolgung, Analyse und Vorbeugung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit dienen soll.
- Klimaresilienzaspekte werden in die klima- und umweltrelevanten Politikbereiche der EU einbezogen.
- Weitere Förderung der Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien und –plänen, mit drei bereichsübergreifenden Prioritäten: Integration der Anpassung in die Haushaltspolitik, naturbasierte Anpassungslösungen und lokale Anpassungsmaßnahmen
Verstärkung der klima- und umweltpolitischen Maßnahmen auf internationaler Ebene
Gleichzeitig betont die EU, dass die zukünftigen Maßnahmen der weltwieten Führungsrolle der EU beim Klimaschutz gerecht werden müsse und verweis dabei auf das Übereinkommen von Paris, das ein weltweites Anpassungsziel festgelegt (Erderwärmung max. 1,5° Celsius) und die Anpassung an den Klimawandel als wichtigen Faktor für nachhaltige Entwicklung hervorgehoben habe. Die EU werde daher:
- subnationale, nationale und regionale Anpassungskonzepte mit besonderem Schwerpunkt auf der Anpassung in Afrika und in kleinen Inselentwicklungsländern fördern.
- Unterstützung der internationalen Klimaresilienz und -vorsorge durch Bereitstellung von Ressourcen, durch Priorisierung von Maßnahmen und die Steigerung ihrer Wirksamkeit, durch die Aufstockung der internationalen Finanzmittel sowie durch ein verstärktes globales Engagement und einen intensiveren Austausch im Bereich der Anpassung stärker unterstützen.
- Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, um die Lücke bei der internationalen Klimaschutzfinanzierung zu schließen.
Hintergrund:
Die neue ehrgeizige EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel hat die Europäische Kommission in ihrer Mitteilung über den Europäischen Green Deal am 11. Dezember 2019 bereits angekündigt; zwischen Mai und August 2020 hatte die Europäische Kommission eine öffentliche Diskussion zum European Green Deal durchgeführt. Die Ergebnisse werden in den Vorschlag für ein Europäisches Klimagesetz eingehen. Mit dem Gesetz werden das weltweite Anpassungsziel in Artikel 7 des Übereinkommens von Paris und Maßnahmen im Rahmen des VN-Ziels für nachhaltige Entwicklung Nr. 13 in EU-Recht übertragen. Das vorgeschlagene Gesetz sieht verbindlich vor, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten kontinuierlich Fortschritte machen, um die Anpassungsfähigkeit zu fördern, die Resilienz zu stärken und die Anfälligkeit für den Klimawandel zu verringern. Die neue Anpassungsstrategie wird dazu beitragen, diese Fortschritte zu verwirklichen.
Zitat:
Der für den European Green Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermanns sagte bei der Vorstellung der neuen Strategie: „Mit der neuen Strategie für die Anpassung an den Klimawandel werden wir die Vorbereitungen beschleunigen und verstärken können. Wenn wir uns heute vorbereiten, können wir die Welt von morgen noch immer klimaresilient machen“. …“Die COVID-19-Pandemie hat uns deutlich daran erinnert, dass eine unzureichende Vorbereitung verheerende Folgen haben kann. Gegen die Klimakrise gibt es keinen Impfstoff, doch wir können sie trotzdem bekämpfen und uns auf ihre unvermeidbaren Auswirkungen vorbereiten“.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (26.02.2021) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.