Europäische Kommission schlägt vor das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend zu machen – Interessierte können Vorschläge einreichen
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Die Europäische Kommission hat am 14. Oktober 2021 vorgeschlagen, das kommende Jahr zum Europäischen Jahr der Jugend auszurufen. Mit diesem Vorschlag setzt sie die Initiative um, die Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, in ihrer Rede zur Lage der EU am 15.09.2021 im Europäischen Parlament angekündigt hatte. Ziel ist, den jungen Menschen, die besonders unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten haben, bessere Chancen für die Zukunft zu bieten; gemeinsam mit den EU-Organen, den EU-Mitgliedstaaten und den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften will die Europäische Kommission:
- die Generation würdigen und unterstützen, die unter Corona am meisten gelitten hat, und ihr in Form des ökologischen und digitalen Wandels nicht nur neue Perspektiven und Chancen bieten, sondern auch neue Hoffnung, Kraft und Zuversicht geben
- allen jungen Menschen Mut machen, insbesondere denjenigen mit geringeren Chancen, aus benachteiligten Verhältnissen oder schutzbedürftigen Gruppen, sich staatsbürgerlich und politisch zu betätigen
- Möglichkeiten erweitern, die die EU-Politik jungen Menschen bietet — im Sinne ihrer persönlichen, sozialen und beruflichen Weiterentwicklung in einer grünen, digitalen und inklusiven Welt. Das Europäische Jahr der Jugend geht einher mit der Umsetzung von NextGenerationEU, was hochwertige Arbeitsplätze sowie Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten bedeutet.
- Inspiration schöpfen aus dem Handeln, den Vorstellungen und den Überzeugungen junger Menschen, um das europäische Einigungswerk auf Grundlage der Konferenz zur Zukunft Europas voranzutreiben und neu zu beleben.
Zur Begründung für die umfassenden Maßnahmen führt die Europäische Kommission aus, dass Europa Visionen, das Engagement und die Beteiligung der gesamten Jugend brauche, um eine bessere Zukunft zu schaffen, die umweltfreundlicher, digitaler und inklusiver ist. Die Europäische Kommission arbeite bereits an dem Arbeitsprogramm für das Europäische Jahr und fordert Interessierte auf, ihre Ideen und Vorschläge einzureichen, hierfür werde in Kürze eine spezielle Umfrage auf dem Jugendportal unter dem Link https://europa.eu/youth/home_de gestartete. Im Laufe dieses Jahres werde die Europäische Kommission gemeinsam mit den EU-Organen, den EU-Mitgliedstaaten und Organisationen der Zivilgesellschaft verschiedene Aktivitäten auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene anbieten, inhaltlich werde es um Themen gehen, die entsprechend der Jugendziele in der EU-Jugendstrategie in erster Linie junge Menschen betreffen, diese Themen sind: Gleichstellung und Inklusion, Nachhaltigkeit, psychische Gesundheit und Wohlergehen sowie vernünftige Arbeitsplätze. Auch Zwecks intensiver Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten werden diese seitens der Europäischen Kommission gebeten, jeweils eine nationale Koordinierungsstelle einzurichten.
Parallel zu dem Vorschlag hat die Europäische Kommission den aktuellen EU-Jugendbericht veröffentlicht, dieser analysiert die Situation von jungen Europäer/innen in der allgemeinen und beruflichen Bildung, beim Lernen, in Bezug auf die Beschäftigung sowie staatsbürgerliche und politische Teilhabe und zeigt auf, wie die Jugendpolitik umgesetzt und eingeschätzt wird.
Hintergrund:
Die derzeitige EU-Jugendstrategie (2019 – 2027) bildet den Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in der EU, diese will die Beteiligung der jungen Menschen am demokratischen Leben fördern und helfen, dass sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können; zentrales Instrument zur Umsetzung ist der Jugenddialog. Auch im Rahmen der bis Ende 2022 laufenden Konferenz zur Zukunft Europas seien die jungen Leute aufgerufen, ihre Meinungen, Wünsche und Ideen in den Diskussionsprozess einzubringen (über die Plattform : htttps://future.europe.eu). Zudem seien junge Menschen bis 25 Jahre zu einem Drittel in den vier Europäischen Bürgerforen und in der Plenarversammlung der Konferenz vertreten.
Anlässlich des Vorschlags sagte Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen: „Corona hat junge Menschen daran gehindert, Gleichaltrige zu treffen, neue Freundschaften zu schließen und neue Kulturkreise zu entdecken oder zu erkunden“. Sie betonte, dass diese Zeit nicht zurückgegeben werden könne. „Aber wir können heute vorschlagen, 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend auszurufen. Vom Klima über Soziales bis hin zu Digitalem – junge Menschen stehen im Zentrum unserer politischen Entscheidungen und Prioritäten. Wir wollen ihnen zuhören, wie wir es auch auf der Konferenz zur Zukunft Europas tun, und wir wollen gemeinsam die Europäische Union von morgen gestalten. Eine Union, die stärker ist, wenn sie den Ansprüchen unserer Jugend gerecht wird – verwurzelt in Werten und kraftvoll im Handeln“.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (18.10.2021) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.