Europäische Kommission schlägt EU-Mitgliedstaaten vor, bis zu 300 Millionen Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer zu kaufen – Fragen-Antwort-Katalog zur EU-Impfstrategie
Seit Ende Dezember 2020 wird der Impfstoff von BioNTech/Pfizer in Deutschland und in anderen EU-Mitgliedstaaten verimpft. Da sich relativ schnell zeigte, dass die gekauften Dosen nicht ausreichen (es ist eine zweifach gestufte Impfung notwendig), hat die Europäische Kommission am 08.01.2021 mit BioNTEch/Pfizer einen Vertrag über die weitere Lieferung von 200 Mio. Impfdosen des Corona-Impfstoffs abgeschlossen mit der Option auf die Lieferung von weiteren 100 Mio. Impfdosen. Mit der bereits im Rahmen des 1. Vertrages mit BioNTech/Pfizer vereinbarten Lieferung von 300 Mio. Impfdosen, stehen jetzt insgesamt 600 Mio. Impfdosen für die Mitgliedstaaten zur Verfügung.
In einer Pressekonferenz teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit, dass ab dem 2. Quartal 2021 75 Mio. Impfdosen zur Verfügung stehen würden, der Rest werde im 3. Und 4. Quartal 2021 geliefert. Dies sei möglich, weil es bereits einen Vertrag mit BioNTech/Pfizer gab, der problemlos verlängert werden konnte und das Pharmakonsortium demnächst eine weitere Produktionsstätte in Marburg eröffne.
Zeitgleich hat die Europäische Arzneimittelagentur beschlossen, dass aus einer Ampulle des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs insgesamt sechs Impfdosen gewonnen werden dürfen (bei den ersten Impfungen hatte sich gezeigt, dass in den Dosen mehr Impfserum als die ursprüngliche Angabe von fünf Impfdosen vorhanden war).
Die Kommissionspräsidentin wies noch einmal daraufhin, dass BioNTech/Pfizer bereits im Juni 2020 einen Vertrag über ein Darlehen von 100 Mio. Euro der Europäischen Investitionsbank erhalten habe, um das Impfstoffprogramm des Unternehmens zu unterstützen und für die Erweiterung der Produktionskapazitäten.
Da seinerzeit nicht klar gewesen sei, welches Unternehmen zuerst einen wirksamen und sicheren Impfstoff herstellen könne, habe die Europäische Kommission mit insgesamt sechs Unternehmen Verträge über die Lieferung von 2 Mrd. Impfdosen abgeschlossen. Dieses große Portfolio ermögliche es der EU, nicht nur Impfstoff für die 27 EU-Mitgliedstaaten, sondern auch für ihre Nachbarn und Partner (u.a. Entwicklungsländer) zur Verfügung zu stellen.
Seit dem 06. Januar stünde mit der Genehmigung der Europäischen Arzneimittelagentur nun auch der Impfstoff des amerikanischen Unternehmens Moderna zur Verfügung, weitere Impfstoffe der anderen vier Pharmaunternehmen würden für den Sommer erwartet.
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