Europäische Kommission richtet EU-Beobachtungsstelle im Kampf gegen Steuermissbrauch ein
Europa |
Die Europäische Kommission hat am 01. Juni 2021 die Einrichtung einer neuen Europäischen Steuerbeobachtungsstelle verkündet, die die EU bei der Bekämpfung von Steuermissbrauch unterstützen soll. Gemeinsam mit dem für den Bereich Wirtschaft zuständigen EU-Kommissar, Paolo Gentiloni, gaben der niederländische Europaabgeordnete Paul Tang und der deutsche Europaabgeordnete, Sven Giegold (Wirtschafts- und Finanzexperte der Grünen) den Startschuss. Die neue Stelle wird an der Paris School of Economics angesiedelt sein und vom dortigen Professor Gabriel Zucman geleitet, und hat die Aufgabe, neue Ideen zur Bekämpfung der Steuervermeidung zu entwickeln und die internationale Debatte mit Spitzenforschung über Besteuerung in einer globalisierten Welt voranzubringen.
Die von der Europäischen Union finanzierte Steuerbeobachtungsstelle soll die Politikgestaltung der EU durch Forschung, Analyse und Austausch auf Spitzenniveau unterstützen. Die Europäische Kommission weist daraufhin, dass sie völlig unabhängig arbeiten wird, politische Entscheidungsträger objektiv informieren und Initiativen vorschlagen wird, die zur besseren Bekämpfung von Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und aggressiver Steuerplanung beitragen könnten.
Die Europäische Steuerbeobachtungsstelle ist ein Konsortium von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, das für den Zeitraum 2020-21 EU-Mittel in Höhe von 1,2 Mio. Euro erhalten hat, um Steuervermeidung, Steuerhinterziehung und aggressive Steuerplanung eingehender zu erforschen und die politischen Entscheidungsträger in der EU entsprechend zu beraten.
Die Forschungsarbeiten der Steuerbeobachtungsstelle sollen den Reflexionsprozess der Kommission über die Zukunft der Besteuerung in der EU ergänzen, der 2022 in einem Steuer-Symposium zum Thema „EU-Steuermix auf dem Weg zu den Zielen von 2050“ abgeschlossen werden soll.
Hintergrund:
Die Europäische Kommission setzt sich seit vielen Jahren für eine gerechte, effiziente und nachhaltige Besteuerung ein. Im Juli 2020 verabschiedete die Kommission ein neues Steuerpaket, mit dem sie unter anderem die Bekämpfung von Steuermissbrauch intensivierte. Die Einrichtung der neuen Steuerbeobachtungsstelle war eine der zahlreichen darin angekündigten Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Steuervermeidung und zur Förderung einer gerechteren Besteuerung in der EU und darüber hinaus
Zitat:
Der für Wirtschaft zuständige EU-Kommissar Paolo Gentiloni erklärte: „Mehr denn je müssen wir gegen Steuermissbrauch vorgehen und die öffentlichen Einnahmen schützen, die für die Erholung und das erneute Wirtschaftswachstum in der EU benötigt werden. Wir zählen darauf, dass die Europäische Steuerbeobachtungsstelle Spitzenforschung betreibt, innovative Ideen hervorbringt und eine inklusive und pluralistische Debatte über die Steuerpolitik in der gesamten EU fördert.“
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (07.06.2021) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.