Europäische Kommission macht Vorschläge für die klimafreundliche Modernisierung des Verkehrssystems in der EU
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Die Europäische Kommission hat parallel zu den politischen Leitlinien für einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität am 14.12.2021 Vorschläge für die Modernisierung der Verkehre in der EU gemacht: schnellere Bahnverbindungen, leichtere grenzüberschreitende Ticketverkäufe, eine bessere Radinfrastruktur und mehr E-Mobilität. Dafür soll die Infrastruktur rund um die EU-Mobilität ausgebaut werden und eine stärkere Konzentration auf der nachhaltigen städtischen Mobilität liegen. Ferner sollen die Wahl und die Kombination verschiedener Verkehrsmittel einfacher werden. Ergebnis der Vorschläge soll sein, dass die Emissionen im Verkehrssektor um 90 Prozent sinken.
Ein intelligentes und nachhaltiges Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN –V)
Das TEN-V ist ein EU-weites Netz aus Schienenverkehr, Binnenschifffahrt, Kurzstreckenseeverkehr und Straßen. Es verbindet 424 Großstädte mit Häfen, Flughäfen und Eisenbahnterminals und wird, wenn fertiggestellt, die Reisezeiten zwischen den Großstädten merklich verkürzen. So sollen Passagiere in 2,5 Stunden von Kopenhagen nach Hamburg reisen können (heute: 4,5 Stunden.) Um die fehlenden Verbindungen zu schließen und das gesamte Netz zu modernisieren, sieht der Vorschlag vor:
- Die großen TEN-V-Personenverkehrsstrecken müssen so ausgebaut werden, dass die Züge spätestens 2040 mit 160 km/h oder schneller fahren können. Auf den Kanälen und Flüssen müssen gute Schifffahrtsbedingungen herrschen.
- Mehr Umschlagterminals, verbesserte Abfertigungskapazitäten an Güterterminals, kürzere Wartezeiten an den Eisenbahngrenzübergängen, längere Züge, um mehr Güter auf umweltfreundlichere Verkehrsträger zu verlagern, und die Möglichkeit, Lkw mit der Bahn zu befördern. Um sicherzustellen, dass die Infrastrukturplanung den tatsächlichen betrieblichen Erfordernissen entspricht, werden neun „europäische Verkehrskorridore“ geschaffen, die Schiene, Straße und Wasserwege miteinander verbinden.
- Es wird eine neue Zwischenfrist bis 2040 eingeführt, um die Fertigstellung wichtiger Teile des Netzes vor der Gesamt-Frist 2050 zu beschleunigen.
- Alle 424 Großstädte entlang des TEN-V-Netzes müssen die nachhaltige urbane Mobilität voranbringen und Pläne entwickeln, um emissionsfreie Mobilität zu fördern und den öffentlichen Verkehr sowie die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer auszubauen.
Mehr Fernverkehr und grenzüberschreitender Schienenverkehr
Die Europäische Kommission betont, dass der Schienenverkehr immer noch einer der sichersten und saubersten Verkehrsträger ist und daher im Mittelpunkt der Bemühungen steht, die Mobilität in der EU nachhaltiger zu machen. Daher hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan zur Stärkung des Schienenpersonenverkehrs auf Fern- und grenzüberschreitenden Strecken erarbeitet, zu dem folgende Vorschläge gehören:
- ein Gesetzesvorschlag in 2022, um einen benutzerfreundlichen, multimodalen Fahrkartenverkauf zu fördern;
- die Möglichkeit für die Fahrgäste, die besten Fahrkarten zum günstigsten Preis zu finden sowie die Prüfung einer EU-weiten Mehrwertsteuerbefreiung für Zugfahrkarten;
- die Aufhebung überflüssiger nationaler technischer und betrieblicher Vorschriften;
- eine Ankündigung von Vorschlägen für 2022 zur Fahrplangestaltung und zum Kapazitätsmanagement, um schnellere und häufigere grenzüberschreitende Schienenverkehrsdienste zu fördern;
- Leitlinien für die Trassenpreise im Jahr 2023, die den Zugang der Eisenbahnunternehmen zur Infrastruktur erleichtern werden, Wettbewerb stärken und attraktivere Fahrpreise für die Fahrgäste ermöglichen.
Bis 2030 will die Kommission den Start von mindestens 15 grenzüberschreitenden Pilotprojekten unterstützen, um den Ansatz des Aktionsplans zu testen.
Aktualisierung der Regeln zur intelligenten Mobilität
Die Europäische Kommission schlägt hier konkret vor, die Richtlinie zu intelligenten Verkehrssystemen aus dem Jahr 2010 zu aktualisieren und an das Aufkommen neuer Mobilitätsoptionen im Straßenverkehr, Mobilitäts-Apps und vernetzter und automatisierter Mobilität anzupassen.
Saubere, umweltfreundlichere und einfache urbane Mobilität
Der Vorschlag zur Mobilität in Städten umfasst Leitlinien dazu, wie Städte Emissionen reduzieren und die Mobilität verbessern können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem öffentlichen Verkehr, dem Gehen und Radfahren. Der Vorschlag räumt auch emissionsfreien Lösungen Priorität ein, einschließlich Taxis und Ride-Hailing-Diensten, städtischen Lieferdiensten sowie dem Bau und der Modernisierung multimodaler Verkehrsknotenpunkte sowie neuen digitalen Lösungen.
Die Initiativen der Europäischen Kommission bilden das zweite Paket von Vorschlägen zur Unterstützung des Übergangs zu einem saubereren und umweltfreundlicheren Verkehr nach der Veröffentlichung der Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität der Kommission im Dezember 2020.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (20.12.2021) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.