Deutschland und weitere Mitgliedstaaten erweitern Vorrat an medizinischer Notfallreserve für die EU – Europäische Kommission unterstützt Behandlung von COVID-19-Patienten mit Plasma von Genesenen
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Ab dem 11.01.2021 stellt Deutschland eine zweite rescEU-Notfallreserve bereit, ab 14.11.2021 folgen Belgien, die Niederlande und Slowenien mit einer Lagerung von Vorräten an medizinischer Ausrüstung. Damit sind die gesamten gemeinsamen europäischen Bestände an medizinischer Ausrüstung in neun EU-Mitgliedstaaten untergebracht. Dieser Bestand wird in medizinischen und anderen Notfällen in ganz Europa verteilt, z.B. wenn in einigen Mitgliedsländern die nationalen Gesundheitssystem durch zu viele COVID-19-Patienten überlastet sind. Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
- über 65 Millionen medizinische Masken und 15 Millionen FFP2- und FFP3-Masken;
- über 280 Millionen Paar medizinischer Handschuhe;
- knapp 20 Millionen medizinische Schutzkittel und Schürzen;
- mehrere Tausend Sauerstoffkonzentratoren und Beatmungsgeräte.
Im Rahmen dieses Systems wurden bereits medizinische Güter nach Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Spanien, Tschechien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien geliefert.
Wie funktioniert die rescEU-Reserve für medizinische Ausrüstung?
Die rescEU-Reserve für medizinische Ausrüstung umfasst verschiedene Arten von medizinischer Ausrüstung, beispielsweise Schutzmasken oder medizinische Beatmungsgeräte, die in der Intensivpflege eingesetzt werden. Die Reserve wird von Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Rumänien, Schweden, Slowenien, Ungarn und den Niederlanden vorgehalten, wobei diese Länder auch für die Beschaffung zuständig sind. Die Europäische Kommission finanziert die Ausrüstungen sowie deren Lagerung und Transport zu 100 Prozent.
Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen in Brüssel koordiniert die Verteilung der Ausrüstung, um sicherzustellen, dass diese dort zum Einsatz kommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Dabei wird der Bedarf zugrunde gelegt, den die Länder in ihren Hilfeersuchen an die EU im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union geltend gemacht haben.
Hintergrund Was ist rescEU?
Die strategische medizinische Kapazität ist Teil der umfassenderen rescEU-Reserve, die neben medizinischer Schutzausrüstung auch Mittel zur Brandbekämpfung aus der Luft und Kapazitäten zur medizinischen Evakuierung einschließt. Die rescEU-Reserve steht als letztes Mittel im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens zur Verfügung, das bei allen Arten natürlicher und vom Menschen verursachter Gefahren in Anspruch genommen werden kann. Am Katastrophenschutzverfahren der EU beteiligen sich die EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro und die Türkei.
Europäische Kommission unterstützt Behandlung von COVID-19-Patienten mit Plasma von Genesenen
Die Europäische Kommission gibt eine finanzielle Unterstützung für 24 Projekte die die vielversprechende Behandlung von COVID-19-Patienten mit Rekonvaleszentenplasma erforscht. Die Projekte bauen die Plasmagewinnung von Spendern auf, die an COVID-19 erkrankt sind oder finden im Rahmen bereits bestehender Programme statt. Bei der Behandlung wird Rekonvaleszentenplasma an kranke Patienten transfundiert, um deren Immunität und Fähigkeit zur Bekämpfung des Virus zu stärken. Es kann auch der Industrie zur Reinigung von Antikörpern zur Herstellung eines COVID-19-Medikaments (Immunglobin) zur Verfügung gestellt werden. Vorläufige Ergebnisse sind nach Angaben der Europäischen Kommission vielversprechend, mit Hinweisen auf ein sehr geringes Auftreten von Nebenwirkungen und Signalen der Wirksamkeit. Weitere Ergebnisse aus vollständigen klinischen Studien stehen jedoch noch aus.
Hintergrund:
Im Juli 2019 hatte die Europäische Kommission alle öffentlichen und gemeinnützigen Blutspendedienste in der gesamten EU und in Großbritannien aufgefordert, Finanzmittel für den Ankauf von Geräten zur Plasmasammlung zu beantragen. Die Zuschüsse gewährt die Europäische Kommission aus dem „Coronavirus-Soforthilfeinstrument“(ESI), das mit Finanzmitteln in Höhe von 36 Mrd. Euro ausgestattet ist. Die Projekte werden in 14 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt Mit den Zuschüssen werden die Anschaffung einer Reihe von Plasmapheresegeräten und zugehöriger Ausrüstung, einschließlich Entnahmekits, Lagerungsausrüstung, Labortests und Charakterisierung des Plasmas sowie organisatorische Änderungen innerhalb der Blutzentren unterstützt.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (11.01.2021) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.