Kommissionspräsidentin von der Leyen startet EU-Datenbank zur Coronavirusforschung
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Die Europäische Kommission hat einen weiteren Schritt zur EU-weiten Koordination der Kräfte zur Bekämpfung des Coroanvirus getan: Am 21. April 2020 startete die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit mehreren Partnern eine „Europäische Plattform für Daten zu COVID-19“. Mit der neuen EU-Datenplattform sollen Forscher in der Lage sein, das gesamte (neue) Wissen zur Coronaviruserforschung zentral zu speichern, zu analysieren und auszutauschen – von Erkenntnissen zur Genetik über die Mikroskopie bis zu klinischen Daten. Ziel der Plattform ist, die verfügbaren Forschungsdaten schnell zu sammeln und dann gemeinsam zu nutzen. Zum Start der Plattform sagte von der Leyen: „Um dieses Virus zu besiegen, brauchen wir einen Impfstoff, bessere Behandlungsmethoden und breit angelegte Tests. Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben bereits eine Fülle von Erkenntnissen über das neue Coronavirus gewonnen. Aber kein Forscher, Labor oder Land wird die Lösung auf die Schnelle allein finden“. ... „Deshalb wollen wir den Wissenschaftlern helfen, auf Daten der Kollegen zuzugreifen und eigene mit anderen zu teilen - über Fachdisziplinen, Gesundheitssysteme und Grenzen hinweg.“ … „Wir erwarten, dass Experten rund um den Globus innerhalb weniger Tage Tausende von DNA-Sequenzen und Zehntausende von Forschungsartikeln hochladen“.
Die Plattform ist Teil des ERAvsCorona-Aktionsplans und für die Europäische Kommission ein weiterer Meilenstein beim Einsatz der EU, Forscher in Europa und in der Welt im Kampf gegen den Coronavirus zu unterstützen. Die neue Plattform soll nach dem Willen der Europäischen Kommission ein offenes, vertrauenswürdiges und skalierbares europäisches und globales Umfeld bieten, in dem Wissenschaftler Datensätze wie DNA-Sequenzen, Proteinstrukturen, Daten aus der vorklinischen Forschung und aus klinischen Studien sowie epidemiologische Daten speichern und austauschen können. Die Plattform ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen u.a. der Europäischen Kommission, des Europäischen Instituts für Bioinformatik, des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie sowie der EU-Mitgliedstaaten und anderer Partner. Die Europäische Kommission weist daraufhin, dass ein zügiger offener Datenaustausch die Forschung und die Entdeckung wissenschaftlicher Erkenntnisse erheblich erleichtert und eine gemeinsame Reaktion auf die Coronakrise ermöglicht. Die Plattform entspreche den Grundsätzen in der Erklärung zum Datenaustausch in Notlagen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, damit mache die Europäische Kommission ihr Engagement für offene Forschungsdaten und eine offene Wissenschaft deutlich. Zugleich sei die Plattform ein vorrangiges Pilotprojekt die Ziele der Europäischen Cloud für offene Wissenschaft zu verwirklichen.
Europäische Kommission plant EU-weiten Hackathon zur Bekämpfung der Coronakrise
Neben der am 21. April 2020 eröffneten Plattform konzentrieren sich die übrigen Maßnahmen der Europäischen Kommission auf die Koordinierung der Finanzierung, die Ausweitung großer EU-weiter klinischer Studien, die verstärkte Förderung innovativer Unternehmen und die Unterstützung eines europaweiten Hackathons Ende April, um europäische Innovatoren und die Zivilgesellschaft zu mobilisieren.
Quelle und weitere Informationen
- EU-Aktuell vom 21. April 2020
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (22.04.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.