Kommission will Europäischen Bildungsraum bis 2025 und Aktionsplan für digitale Bildung
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Die Kommission hat gestern zwei Initiativen vorgelegt, um die Mobilität und Zusammenarbeit im europäischen Bildungsraum zu stärken und ein digitales Bildungssystem aufzubauen. Zum einen hat die Kommission ein Konzept für den europäischen Bildungsraum bis 2025 entworfen. Ziel ist ein Europa, in dem wir lernen, studieren und forschen können, ohne von Grenzen behindert zu werden, und in dem es die Norm ist, eine Zeit lang in einem anderen Mitgliedstaat zu lernen, zu studieren oder zu forschen. Zum anderen hat die Kommission einen neuen Aktionsplan für digitale Bildung angenommen. Darin zieht sie Lehren aus der Coronavirus-Krise und stellt die Bildung für das digitale Zeitalter neu auf.
„Allgemeine Bildung und Berufsbildung wurden durch die COVID-19-Pandemie massiv beeinträchtigt und mussten innerhalb kürzester Zeit auf Fernunterricht und Online-Lernen umschalten. Die massenhafte Nutzung dieser Technologien hat Lücken und Schwächen zutage gefördert. Deshalb ist jetzt der richtige Moment, um das Bildungswesen für das digitale Zeitalter neu aufzustellen“, sagt Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin für ein Europa für das digitale Zeitalter. Die Krise sein ein Wendepunkt, was die Art und Weise der Nutzung von Technologien im Bildungswesen angehe. „Diese Dynamik sollten wir nutzen, um die Bildung für das digitale Zeitalter zu gestalten und zu modernisieren.“
In der Mitteilung über den europäischen Bildungsraum legt die Kommission dar, wie die Qualität und die digitale und grüne Dimension der nationalen Bildungssysteme durch europäische Zusammenarbeit weiter verbessert werden können. Die Mitteilung zeigt auf, wie die Mitgliedstaaten gemeinsam einen europäischen Bildungsraum gestalten können – basierend auf dem Grundgedanken, dass Lernende und Lehrkräfte die Freiheit haben, auf dem gesamten Kontinent zu lernen und zu arbeiten, und dass Bildungseinrichtungen sich mit Partnern in ganz Europa und in anderen Teilen der Welt zusammenschließen können.
Der europäische Bildungsraum umfasst sechs Dimensionen: Qualität, Inklusion und Gleichstellung der Geschlechter, ökologischer und digitaler Wandel, Lehrkräfte, Hochschulbildung sowie ein stärkeres Europa in der Welt. Die Kommission will prüfen, welche Möglichkeiten es zur weiteren Verbesserung der Qualität gibt, wie sich Inklusion und die Gleichstellung der Geschlechter besser in der Schulbildung verankern lassen und wie der schulische Erfolg verbessert werden kann.
Im Aktionsplan für digitale Bildung (2021-2027) wird eine Reihe von Initiativen für hochwertige, inklusive und zugängliche digitale Bildung in Europa vorgeschlagen. Die Mitgliedstaaten werden aufgerufen, enger auf europäischer Ebene zusammenzuarbeiten und die Kooperation mit und zwischen Interessenträgern zu verstärken, damit die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung in jeder Hinsicht für das digitale Zeitalter gerüstet sind. Durch die Coronavirus-Krise ist der Fernunterricht ins Zentrum der Bildungspraxis gerückt. Dabei wurde deutlich, dass die Verbesserung der digitalen Bildung ein zentrales strategisches Ziel sein muss, um hochwertiges Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter zu gewährleisten. Um die Zusammenarbeit und den Austausch im Bereich der digitalen Bildung auf EU-Ebene zu stärken, wird die Kommission eine europäische Plattform für digitale Bildung einrichten, die die Zusammenarbeit und Synergien zwischen den für die digitale Bildung relevanten Politikbereichen fördert; zugleich wird die Kommission ein Netz nationaler Beratungsdienste aufbauen und den Dialog zwischen Interessenträgern aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor stärken.
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