Europäische Union stellt 250 Millionen Euro für gesunde Ernährung für das Schuljahr 2020/2021 bereit
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Auch im Schuljahr 2020/21 wird das EU-Schulprogramm für Milch, Obst und Gemüse fortgesetzt, EU-weit stellt die Europäische Kommission 250 Mio. Euro für Bewerbungen der 27 EU-Mitgliedstaaten bereit, Deutschland erhält daraus 32,5 Mio. Euro für gesunde Ernährung an Schulen. Die Kommission informierte gleichzeitig, dass im laufenden Schuljahr 2019/2020 die Coronakrise von den Mitgliedstaaten als „höhere Gewalt“ anerkannt werden könne, d.h. damit könnten Lieferanten von verderblichen Waren, die im Rahmen des Programms an Schulen verteilt werden sollten, entschädigt und die Produkte etwa an Krankenhäuser oder Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden.
Zum Verfahren teilte die Europäische Kommission mit, dass die EU-Mitgliedsländer, die am EU-Schulprogramm teilnehmen wollen, bis Ende Januar 2021 bei der Kommission einen Beihilfeantrag stellen müssten. Die vorläufige Mittelzuweisung aus dem EU-Haushalt an die einzelnen Mitgliedstaaten beruhe auf der Zahl der Schulkinder in den einzelnen Ländern und – im Falle von Milch und Milcherzeugnissen – auf der Inanspruchnahme des vorherigen Programms. Sollten einzelne Mitgliedstaaten ihre Mittelzuweisung nicht voll ausschöpfen, könnten andere EU-Länder mehr Finanzmittel für das Programm beantragen.
Die Mitgliedstaaten können frei darüber entscheiden, wie das Programm durchgeführt werden soll, z. B. welche landwirtschaftlichen Erzeugnisse die Kinder erhalten oder welche Themen im Rahmen pädagogischer Maßnahmen behandelt werden sollen. Darüber hinaus können die Mitgliedstaaten die EU-Finanzierung mit nationalen Mitteln aufstocken.
Ferner könnten die Mitgliedstaaten im Hinblick auf Erwägungen bezüglich Gesundheit und Umwelt sowie der saisonalen und allgemeinen Verfügbarkeit/Vielfalt die Schwerpunkte für die Verteilung von Obst und Gemüse selber setzen und z.B. auf lokale oder regionale Ankäufe, ökologische Erzeugnisse, kurze Versorgungsketten, ökologischen Nutzen oder Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse legen.
Der EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski betonte bei der Bekanntgabe des EU-Programms: „In der gegenwärtigen Lage ist es für Kinder in der gesamten EU noch wichtiger, zu wissen und zu verstehen, woher unsere Lebensmittel kommen. Wir können stolz auf die nahrhaften, sicheren und hochwertigen Lebensmittel sein, die unsere Landwirte produzieren. Dank des EU-Schulprogramms können die Kinder etwas über Ernährung und Landwirtschaft lernen und gleichzeitig gesunde Ernährungsgewohnheiten verinnerlichen. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass das diesjährige Programm berücksichtigt, dass Schulen in ganz Europa wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen werden mussten. Aber es ist wichtig, dass wir weiterhin nach vorne schauen, die Zukunft vorbereiten und ein starkes Zeichen setzen, dass das Leben weitergeht, sobald wir gemeinsam das nächste Kapitel aufschlagen.“
Die Schulen in Nordrhein-Westfalen können sich seit dem 30. März und bis 30.April 2020 über folgenden Link: www.schulobst-milch-nrw.de beim MUNLV NRW für den Programmteil Schulobst und –gemüse ausschließlich online bewerben; dies gilt für bereits teilnehmende als auch für sich neu bewerbende Schulen. Das MUNLV weist in diesem Zusammenhang daraufhin hin, dass es ein besonderes Rückmeldeverfahren für bereits teilnehmende Schulen nicht mehr gibt, d.h. jede Schule muss sich bewerben, auch, wenn sie bereits an dem Programm teilnimmt.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 31.03.2020
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