Europäische Kommission verstärkt die Vorsorge für weitere Ausbrüche von COVID-19 in Europa
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Im Hinblick auf die wieder steigenden Zahlen der COVID-19 Fälle in Europa hat die Europäische Kommission am 15. Juli kurzfristige Vorsorgemaßnahmen vorgestellt. Um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen und weitere strengere Maßnahmen, wie z.B. erneute Lockdowns, zu vermeiden, seien Wachsamkeit und eine rasche Reaktion geboten, heißt es in der Mitteilung. Der Schwerpunkt der am 15. Juli 2020 verabschiedeten Mitteilung liegt auf einer besseren Vorsorge, einschließlich Testung und Kontaktnachverfolgung, einer stärkeren Überwachung sowie dem Zugang zu Schutzausrüstung, Arzneimitteln und Medizinprodukten. Auch empfiehlt die Europäische Kommission eine frühzeitige Impfung gegen die saisonale Grippe, um zusätzlichen Druck auf die Gesundheitssysteme zu verhindern.
Die Mitteilung empfiehlt eine Reihe vorrangiger Aktionen für nationale Behörden, die Europäische Kommission und die EU-Agenturen:
- Erhöhung von Testabdeckung, Verstärkung von Kontaktnachverfolgung und Überwachung durch öffentliche Gesundheitseinrichtungen zur Identifizierung von Clustern und anschließender Eindämmung der Ausbrüche: Ergänzend zu der Mitteilung hat die Kommission am selben Tag einen Durchführungsbeschluss zur Förderung der grenzüberschreitenden Interoperabilität von Mobil-Apps zur Kontaktnachverfolgung und Warnung vorgelegt
- Sicherstellung einer funktionierenden Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung, Arzneimitteln und Medizinprodukten über Mechanismen wie gemeinsame Beschaffungsverfahren in Dringlichkeitssituationen und strategische Bevorratung in der EU
- Aufrechterhaltung von rasch nutzbaren Kapazitätspuffern im Gesundheitswesen‚ ohne andere Bereiche der Gesundheitsversorgung zu vernachlässigen, unter anderem durch finanzielle Unterstützung für den Transport von medizinischem Personal und Patienten zwischen den Mitgliedstaaten und durch eine koordinierte Entsendung von medizinischen Notfallteams und -ausrüstung im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens (rescEU) in die Länder, die Unterstützung anfragen;
- Bereitstellung gezielter und örtlich begrenzter nichtpharmazeutischer Maßnahmen auf der Grundlage von Forschungsarbeiten und Evidenzdaten sowie zeitnaher Informationsaustausch über die Wirksamkeit wiedereingeführter Maßnahmen
- Unterstützung schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen wie älterer Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und marginalisierter Personengruppen durch den Austausch bewährter Verfahren für Testung, Versorgung und Behandlung, einschließlich psychologischer und psychosozialer Unterstützung
- Verringerung der Belastung durch die saisonale Grippe‚ um zusätzlichen Druck auf die bereits stark beanspruchten Gesundheitssysteme zu vermeiden, durch eine höhere Impfquote und andere Mittel wie die Gewährleistung zusätzlicher nationaler Beschaffungsverfahren für Grippeimpfstoffe
EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas, zuständig für die Förderung der europäischen Lebensweise, sagte bei der Erläuterung der Mitteilung: „Wir wissen jetzt mehr über das Virus, aber trotzdem müssen wir wachsam bleiben und Vorsorge treffen. Mit dem heute vorgestellten Maßnahmenpaket soll weiteren möglichen Ausbrüchen von COVID-19 entgegengewirkt werden. Auf der Grundlage der in den vergangenen Monaten gewonnenen Erkenntnisse treffen wir Vorkehrungen, damit nicht mehr improvisiert werden muss, unsere Vorsorge an allen Fronten verstärkt wird, der Binnenmarkt und seine wichtigsten Freiheiten erhalten bleiben und der Weg zur wirtschaftlichen und sozialen Erholung in der gesamten EU geebnet wird.“
Hintergrund: Die Europäische Kommission hatte bereits unmittelbar nach Ausbruch des Virus im Februar 2020 die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im Gesundheitsbereich koordiniert und durch eigene Maßnahmen verstärkt (Ausbau der Nothilfemaßnahme RescEU, z.B. durch Ankauf von medizinischer Schutzausrüstung. Entwicklung von Leitlinien für die Anwendung einer grenzüberschreitenden Corona-App). Es sei wichtig, weiterhin vorsichtig zu sein, denn das Virus sei noch da, daher sei auch in Zukunft Wachsamkeit, Vorsorge und Koordinierung der Reaktionen der Mitgliedstaaten notwendig, um großflächige Ausbrüche zu verhindern.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (15.07.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.