Europäische Kommission veröffentlicht Empfehlungen zum Umgang mit COVID 19
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Die Europäische Kommission hat am 19.03.2020 Empfehlungen zum Umgang mit der Ausbreitung von COVID 19 veröffentlicht, diese wurden von dem Expertenteam zu COVID 19 in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erarbeitet.
Die Empfehlungen beziehen sich sowohl auf Maßnahmen des öffentlichen Lebens, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, als auch auf Teststrategien (jeweils an die Mitgliedstaaten gerichtet).
Es wird erwartet, dass jeder Mitgliedstaat die empfohlenen Maßnahmen anwendet. Angesichts des Tempos, mit dem sich COVID 19 ausbreite, sei es entscheidend, schnellstmöglich Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung zu treffen, wie z.B. durch Isolierung von Corona-Patienten, Absagen von Veranstaltungen und die Schließung von Kultureinrichtungen und Bildungsstätten.
Bei der Reihenfolge für die Tests auf den Coronavirus empfiehlt die Europäische Kommission aufgrund der begrenzten Kapazitäten eine Rangfolge: Patienten und medizinisches Personal in den Krankenhäusern und ältere Menschen, weil sie das größte Gesundheitsrisiko tragen.
In einer gestrigen Videokonferenz des wissenschaftlichen Expertenteams unter Vorsitz von Kommissionspräsidentin von der Leyen und der für Gesundheit zuständigen Kommissarin Stella Kyriakides, wurde über weitere Maßnahmen diskutiert, um eine Überlastung der Krankenhäuser, insbesondere der Intensivstationen, zu vermeiden. Als Beispiele wurde die Nutzung von online-Anträgen und online-Beratungen, die Verschiebung nicht dringlicher Operationen und die Mobilisierung des gesamten qualifizierten Gesundheitspersonals sowie der in Ausbildung befindlichen Personen genannt. Es bestand Einigkeit, dass der Schutz des Gesundheitspersonals weiterhin oberste Priorität haben müsse.
Die Empfehlungen wurden nach der Sitzung den EU-Gesundheits- und Innenministern vorgestellt.
EU legt im Rahmen von rescEU strategischen Vorrat an medizinischer Ausrüstung an und dankt China für die Lieferung von medizinischer Schutzausrüstung
China wird der EU u.a. zwei Millionen Operationsmasken und 50.000 Diagnose-Sets im Kampf gegen das Coronavirus COVID 19 liefern. Kommissionspräsidentin von der Leyen dankte China und zeigte sich mit dem chinesischen Premierminister Li Kequiang einig, dass der Kampf gegen COVID 19 global und es notwendig sei, sich in der Not gegenseitig zu unterstützen. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass die EU im Januar 2021 in kürzester Zeit 50 Tonnen Schutzkleidung und medizinische Ausrüstung nach Wuhan geliefert hatte.
In diesem Zusammenhang informierte die Kommissionspräsidentin, dass die EU dabei sei, die Produktion von medizinischen Produkten zu steigern, um den europäischen Bedarf zu decken, dies brauche jedoch Zeit. Der für das Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic, erläuterte zu diesem Thema, dass die EU am 19. März 2020 beschlossen habe, im Rahmen der Notfall-Reserve rescEU einen strategischen Vorrat an medizinischen Ausrüstungen wie Beatmungsgeräte und Schutzmasken anzulegen. Zu den medizinischen Ausrüstungen gehören:
- medizinische Ausrüstung für die Intensivpflege wie Beatmungsgeräte,
- persönliche Schutzausrüstungen wie wiederverwendbare Schutzmasken,
- Impfstoffe und Therapeutika,
- Labormaterial.
Die Kosten für die Beschaffung trägt zu 90 Prozent die Europäische Kommission. Der Vorrat soll von einem oder mehreren EU-Mitgliedstaaten aufgenommen werden. Die Verteilung der medizinischen Ausrüstungen wird durch das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen durchgeführt, um sicherzustellen, dass diese dort zum Einsatz kommt, wo sie am dringendsten benötig wird.
Zu der zentralen Beschaffungsmaßnahme erklärte Ursula von der Leyen: "Mit der Einrichtung der ersten gemeinsamen europäischen Reserve von medizinischer Notfallausrüstung setzen wir die Solidarität der EU in die Tat um. Die Reserve wird allen Mitgliedstaaten und allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Einander zu helfen, ist der einzige Weg nach vorn."
Vorgehen gegen Fake-Produkte COVID 19
Die Europäische Kommission weist daraufhin, dass seit Beginn des COVID 19-Ausbruchs immer wieder unseriöse Händler Produkte im Internet verkaufen, die angeblich vor dem Virus schützen sollen; dagegen geht sie gemeinsam mit den EU-Mitgliedsaaten vor. So soll in den nächsten Tagen ein gemeinsamer Leitfaden erarbeitet werden, um das gemeinsame Vorgehen von nationalen Behörden, Händlern und Plattformen besser koordnieren zu können.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 19.03.2020
- https://ec.europa.eu/germany/news/20200319-schutzausruestung_de
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (20.03.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.