Entwicklungszusammenarbeit: EU nach wie vor weltweit größter Geber
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Die Europäische Union bleibt mit 75,2 Mrd. Euro im Jahr 2019 weltweit größter Geber öffentlicher Entwicklungshilfe. Nach den vorläufigen Zahlen, die heute vom Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD/DAC) veröffentlicht wurden, entspricht das Gesamtvolumen der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten im Jahr 2019 55,2 Prozent der weltweiten Hilfe. Der Anteil der Zahlungen für Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen (ODA-Quote) in Europa ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr von 0,47 Prozent auf 0,46 Prozent gesunken.
In Deutschland und in weiteren sieben Mitgliedstaaten (Belgien, Estland, Litauen, die Niederlande, Polen, Portugal und Schweden) ging die ODA-Quote zurück. Finnland, Frankreich, Luxemburg, Malta, Österreich und Zypern konnten dagegen ihre ODA-Quote erhöhen. Drei EU-Mitgliedstaaten erfüllten 2019 das Ziel, 0,7 Prozent oder mehr ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) für ODA bereitzustellen: Luxemburg, Schweden, Dänemark und das Vereinigte Königreich.
Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte dazu: „Als weltweit führender Geber öffentlicher Entwicklungshilfe rettet die EU Leben, baut stärkere Volkswirtschaften auf und schützt den Planeten zum Wohle von Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Ich bin jedoch besorgt darüber, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen auf dem niedrigsten Stand seit 2016 sind. Ich rufe alle Mitgliedstaaten und alle Entwicklungsakteure auf, ihre Anstrengungen zu verdoppeln. Die aktuelle Coronavirus-Krise zeigt, wie sehr wir alle voneinander abhängig sind und wie wichtig es ist, unsere Partnerländer als Team Europa stärker zu unterstützen.“
Das Gesamtvolumen der von der EU und ihren Mitgliedstaaten geleisteten Hilfe betrug 0,46 Prozent des BNE der EU. Damit lag es knapp unter den 0,47 Prozent des Jahres 2018, jedoch nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt von 0,21 Prozent der im Ausschuss für Entwicklungshilfe (DAC) vertretenen Nicht-EU-Mitglieder.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (17.04.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.