Das EU-Programm INTERREG feiert 30jähriges Jubiläum - Rhein-Kreis Neuss profitiert vom INTERREG V A-Programm der euregio rhein-maas-nord
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In diesem Jahr feiert das INTERREG-Programm, das EU-Programm mit den drei Fördersträngen, sein 30jähriges Bestehen. Seit dem Jahr 1990 wurden die INTERREG-Programme nach Angaben der Europäischen Kommission über alle EU-Grenzen hinweg mit ca. 30 Mrd. Euro finanziell ausgestattet. Die INTERREG-Programme erstrecken sich über den gesamten europäischen Kontinent und wurden im Rahmen der letzten Förderperiode 2014 - 2020 mit 12 Mrd. Euro aus Brüssel gefördert. Auch Deutschland profitiert davon, so werden grenzübergreifende Vorhaben in den gemeinsamen Grenzregionen in Polen, Luxemburg, Frankreich, Österreich, Niederlande und Tschechien aus dem EU-programm finanziell gefördert.
Die Anfänge des EU-Programms gehen auf das Jahr 1990 zurück, INTERREG ist ein Teilprogramm der EU-Kohäsionspolitik und gewährt heute im Rahmen von drei großen Förderprogrammen fachliche und finanzielle Unterstützung für grenzüberschreitende praxisnahe Vorhaben in ausgewählten Bereichen für den Austausch von Erfahrungen und Know how. Es gibt drei Arten von INTERREG-Programmen: Das INTERREG A-Programm, das INTERREG B-Programm (transnationale Zusammenarbeit) und das INTERREG Programm Europa (interregionale Zusammenarbeit)
Das übergeordnete Ziel des INTERREG A-Programms ist, sichtbare und unsichtbare Hindernisse entlang der Grenze für die in einer euregio zusammen geschlossenen Gebietskörperschaften und Industrie- und Handelskammern abzubauen und durch regelmäßige grenzüberschreitende Kooperationen eine harmonische wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und sozi-kulturelle Verbindungen zwischen Bürger/innen, der Zivilgesellschaft und Unternehmen zu initiieren und zu festigen.
Aus Anlass des 30jährigen Bestehens wird es über das gesamte Jahr 2020 eine Informationskampagne geben. Die übergeordneten Themen werden "Nachbarn", "grün" und "Jugend" sein.
Anlässlich des Jubiläums sagte die für Kohäsion und Reformen zuständige EU-Kommissarin Elisa Ferreira: "Interreg ist ein Programm, das mir sehr am Herzen liegt. Es ist ein einzigartiges Instrument für die Zusammenarbeit, und es ermöglicht den Regionen und Ländern, gemeinsame Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Interreg-Projekte sind konkrete Beispiele dafür, dass Grenzen keine Hindernisse darstellen müssen, sondern eine Chance für Wachstum und erfolgreiche Zusammenarbeit sein können. In den vergangenen 30 Jahren hat Interreg mit zahlreichen von der EU geförderten Projekten die mehr als 170 Millionen Europäerinnen und Europäer, die in Grenzregionen leben, näher zusammengebracht, ihr Leben verbessert und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit geschaffen."
Die euregio rhein-maas-nord und das INTERREG A-Programm - Rhein-Kreis Neuss profitiert als Mitglied von den EU-Fördermitteln
Der Rhein-Kreis Neuss ist seit über zwei Jahrzehnten Mitglied und engagierter Partner in der euregio rhein-maas-nord, einem grenzüberschreitenden Verbund von Gebietskörperschaften und Industrie- und Handelskammern zwischen Rhein und Maas. Im Rahmen seiner Mitgliedschaft hatte der Rhein-Kreis Neuss Zugang zu den vergangenen INTERREG I - IV A-Programmen und dem derzeitigen INTERREG V A-Programm (2014 - 2020) und hat regelmäßig mit niederländischen Partnern erfolgreiche grenzüberschreitende Vorhaben in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Tourismus durchgeführt. Als leadpartner für den deutschen Teil der euregio rhein-maas-nord beteiligte sich das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss an zwei Gesundheitsprojekten zu Fragen des grenzüberschreitenden Infektionsschutzes und der Stärkung der Patientensicherheit. Im Rahmen des Projektes wurde eine Smartphone-Applikation (MRSApp) in neun Sprachen für eine europaweite Nutzung entwickelt. Ein Flyer des Europe Direct Informationszentrums Mittlerer Niederrhein informiert nicht nur über das Projekt "EurHealth - 1Health", sondern zusätzlich über Patientenrechte in der EU. Der Flyer ist über die E-Mail-Adresse Info@europedirect-mn.de erhältlich.
Noch vorhandene Fördermöglichkeiten des INTERREG V A-Programms (2014 - 2020)
Zu den noch offenen Fördermöglichkeiten des derzeitigen INTERREG V A-Programms gehören noch die sog. Rahmenprojekte oder People/People-Projekte. Rahmenprojekte sind Projekte bis zu einer Gesamtsumme von 50.000,- € (davon max. 25.000,- € EU-Unterstützung) zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen mindestens einem niederländischen und einem deutschen Partner aus Bereichen wie Kultur, Soziales, Sport, Verbraucherschutz oder öffentliche Sicherheit; es können Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Schulen, Universitäten, Stiftungen, Behörden und Gesundheitsorganisationen zusammenarbeiten und vielfältige Kooperationsformen über max. zwei Jahre eingehen. Im Rahmen der förderfähigen Kosten werden auch Personalkosten anerkannt, hierfür muss kein neues Personal eingestellt werden. Anträge können fortlaufend gestellt werden und werden relativ zügig bewilligt, wenn die Antragsvoraussetzungen vorliegen. Die euregio-Geschäftsstelle in Mönchengladbach weist ausdrücklich darauf hin, dass die Beantragung eines People/People-Projektes deutlich vereinfacht wurde. Außerdem begleitet sie die Antragsteller und übernimmt einen Großteil der administrativen Aufgaben. Bei Interesse können Sie sich direkt an die euregio-Geschäftsstelle in Mönchengladbach wenden unter Tel.: 02161-6985-0 oder info@euregio-rmn.de). Beispiele für bereits geförderte Rahmenprojekte finden Sie auf der web-site der euregio rhein-maas-nord: euregio-rmn.de/de/foerdermoeglichkeiten-bis-25-000-e/projektbeispiele-people-to-people/.
Quelle und weitere Informationen zu den INTERREG-Programmen allgemein:
- EU-Aktuell vom 17. Februar 2020
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (17.02.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.