Lateinamerika: EU strebt engere Partnerschaft an
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Die Europäische Union will künftig ihre Kooperation mit Lateinamerika und der Karibik ausbauen. Dabei setzt die EU auf Wohlstand, Demokratie, Resilienz und wirksame Weltordnungspolitik als die vier entscheidenden Prioritäten. Dies geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor, die die EU-Kommission aktuell in Brüssel vorgestellt hat. Ziel dieser neuen Partnerschaft ist die Zusammenarbeit angesichts der sich verändernden globalen und regionalen Gegebenheiten, die gemeinsame Anstrengungen erfordern, um die gemeinsamen Herausforderungen und Chancen wahrnehmen zu können.
"Lateinamerika, die Karibik und Europa haben enge soziale, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen sowie eine lange Geschichte gemeinsamer Arbeit für Frieden und Wohlstand, und sie messen der Zusammenarbeit und dem Multilateralismus dieselbe Bedeutung zu. Mit dieser Mitteilung schaffen wir die Grundlage für eine weitere Stärkung unserer Zusammenarbeit im Interesse unserer Völker und der ganzen Welt", betonte die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Kommission, Federica Mogherini.
Der EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica, betonte den auf die Bedürfnisse der Länder zugeschnittenen Ansatz. Man sei weiter entschlossen, das Engagement mit den Ländern in der Region entsprechend ihrem jeweiligen Entwicklungsstand durch maßgeschneiderte Partnerschaften und innovative Formen der Zusammenarbeit wie Wissenstransfer oder Dreieckskooperation fortzusetzen. "Dabei werden wir den am wenigsten entwickelten Ländern und Ländern in Konfliktsituationen besondere Aufmerksamkeit widmen, da dort die Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung sehr eingeschränkt sind," so Mimica. Nur wenn alle Kräfte gebündelt würden, sei die ehrgeizige Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und das Übereinkommen von Paris umzusetzen.
Aufbauend auf den Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sollte sich die Partnerschaft auf vier sich gegenseitig verstärkende Prioritäten konzentrieren, die durch konkrete Initiativen und ein gezieltes Engagement der EU für die Region untermauert werden:
- Partnerschaft für den Wohlstand durch die Förderung von nachhaltigem Wachstum und menschenwürdigen Arbeitsplätzen, die Verringerung der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, den Übergang zu einer digitalen und umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft sowie die weitere Stärkung und Vertiefung der bereits soliden Handels- und Investitionsbeziehungen
- Partnerschaft für Demokratie durch die Stärkung der internationalen Menschenrechtsvorschriften - auch im Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter -, die Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft, die Konsolidierung der Rechtsstaatlichkeit und die Gewährleistung glaubwürdiger Wahlen und wirksamer öffentlicher Einrichtungen,
- Partnerschaft für Resilienz durch die Stärkung der Klimaresilienz, des Umweltschutzes und der Biodiversität, die Bekämpfung von Ungleichheiten durch Steuergerechtigkeit und sozialen Schutz, die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und die Vertiefung des Dialogs und der Zusammenarbeit im Bereich Migration und Mobilität, insbesondere zur Verhinderung von irregulärer Migration und Menschenhandel, und
- Partnerschaft für eine wirksame Weltordnungspolitik durch die Stärkung des multilateralen Systems - auch im Hinblick auf die Klima- und Umweltpolitik -, die Vertiefung der Zusammenarbeit in den Bereichen Frieden und Sicherheit sowie die Umsetzung der Agenda 2030.
Quelle und weitere Informationen:
EU-Aktuell vom 17.04.2019
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