Europäische Kommission geht neue Wege zur Förderung von innovativen Start-ups - Europäischer Innovationsrat als neues Förderinstrument
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Die Europäische Kommission hat am 18. Juni 2019 den Europäischen Innovationsrat (EIC) als neues Förderinstrument der EU für die ideelle und finanzielle Förderung von innovativen Start-ups und KMU's vorgestellt. Der stellvertretende Generaldirektor der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, Wolfgang Burtscher, stellte die Kernelemente vor:
- Die EIC fungiert als zukünftige Anlaufstelle: Mit einem erfolgreichen Antrag beim EIC gibt es künftig für Innovatoren nicht nur Förderung von der EU, sondern auch die Chance, private Geldgeber einzubinden.
- Neue Finanzierungsmodelle: So können etwa Risikofinanzierer (Venture Capital) über Kapitalbeteiligung oder Mischfinanzierungen mit bis zu 15 Mio. Euro eingebunden werden.
- Ein Innovationsrat aus bis zu zwanzig Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft soll die EU bei der Förderung der Projekte beraten.
Die Auswahl, welche bahnbrechenden Erfindungen in der weiteren Entwicklung zur Marktreife unterstützt werden, treffen anhand des Antrags Expertengremien (jeweils sechs Experten); dabei haben die Erfinder selbst die Möglichkeit, ihre Erfindung vor dem Gremium vorzustellen, eine Entscheidung soll danach innerhalb von wenigen Monaten fallen.
Schwerpunkte der Projekte soll auf den Bereichen Künstliche Intelligenz, Biowissenschaften, Mobilität und Klimaschutz liegen im Rahmen des EIC gibt es zwei Förderinstrumente:
- Das Programm "EIC Pathfinder" soll radikal neue oder disruptive Erfindungen mit bis zu 4 Mio. Euro fördern. Das Programm richtet sich an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie an High-Tech-Unternehmen und insbesondere an KMU's. Mit dem "Pathfinder" sollen radikal neue Technologiekonzepte langfristig umgesetzt werden mit dem Ziel der Eröffnung neuer Wissenschafts- und Technologiefelder.
- Das Programm "EIC Accelerator" soll mit einer Unterstützung von bis zu 2,5 Mio. Euro neue Entwicklungen schneller vom Labor auf den Markt bringen. Es richtet sich an innovative und ehrgeizige KMU mit europäischen und globalen Ambitionen.
Europäischer innovationsrat unterstützt Europäische Kommission
Die Europäische Kommission hat am 22.06.2019 22 "außergewöhnliche Innovatoren" aus den Bereichen Unternehmertum, Risikokapital, Wissenschaft und Technologie in den Beirat des Europäischen Innovationsrates berufen, darunter auch zwei deutsche Vertreter. Die Mitglieder des Beirates sollen aufgrund ihres Fachwissens aus der Innovations- und Geschäftswelt die Europäische Kommission bei strategischen und operativen Entscheidungen unterstützen.
Hintergrund:
Das EIC ist seit Ende 2017 am Start, seit Anfang 2019 läuft die erweiterte Pilotphase. Bis Ende 2020 unterstützt die Europäische Kommission innovative Unternehmen aus dem Programm mit 2,2 Mrd. Euro. Im neuen Mehrjährigen Finanzrahmen (2021 - 2027) sollen das EIC Programm weiterlaufen und mit 10 Mrd. Euro ausgestattet werden, es soll Teil des nächsten EU-Forschungs- und Innovationsprogramms "Horizont Europa" werden.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 18. Juni 2019
- EU-Aktuell vom 27. Juni 2019
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (27.06.2019) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.