Die Herbst-Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission zeigt im Vorfeld der Europawahlen ein positives Bild der Bürger/innen von der EU
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Die Europäische Kommission zeigt sich erleichtert, dass trotz zunehmender nationalistischer und populistischer Tendenzen in einigen Mitgliedstaaten die Bürger/innen in Europa einen zunehmenden positiven Eindruck von der EU haben.
Vertrauen in die EU
Nach der Eurobarometer-Umfrage vom vergangenen November ist das Vertrauen der befragten Bürgerinnen und Bürger stabil geblieben (42 Prozent europaweit, was den höchsten Stand seit Herbst 2010 bedeutet und 51 Prozent in Deutschland). Damit ist das Vertrauen in die EU immer noch größer als das in ihre nationale Regierungen, denn nur 35 Prozent der Europäer/innen haben Vertrauen in ihre nationale Regierung und das nationale Parlament (allerdings ein leichter Zuwachs von 1%).
Positives Bild von der EU/Zählt meine Stimme
Der Anteil der Europäer/innen mit einem positiven Bild von der EU ist nach den Ergebnissen der Umfrage sogar gestiegen (von 40 auf 43 Prozent, das ist der höchste Stand seit Herbst 2009, in Deutschland liegt der Wert bei 47 Prozent) und zur Freude der Europäischen Kommission ist erstmals seit Einführung der Frage eine Mehrheit der Ansicht, dass "ihre Stimme in der EU zählt"; diese Meinung haben 70 Prozent der Deutschen und 49 Prozent der Bürger/innen aus den anderen 27 EU-Mitgliedstaaten und den fünf Beitrittskandidatenländern (Nord-Mazedonien, Türkei, Albanien, Serbien und Montenegro).
Umfrageergebnisse zu Unionsbürgerschaft und Freizügigkeit
In allen EU-Mitgliedstaaten fühlt sich mit 71 Prozent eine Mehrheit der Befragten als EU-Bürger/innen, in Deutschland sind es 86 Prozent, in Luxemburg 89 Prozent und in Bulgarien nur 51 Prozent.
Eine ebenso große Zustimmung findet die Frage der Freizügigkeit in der EU, in allen europäischen Ländern unterstützen 83 Prozent der Befragten die Freizügigkeit, also das Recht auf freie Wahl des Wohnortes, der beruflichen Niederlassung und des Reisens, in Deutschland unterstützen sogar 92 Prozent die Freizügigkeit.
Rekordunterstützung für die Wirtschafts- und Währungsunion und den Euro
Die Europäische Kommission stellt zum zwanzigsten Jubiläum der Einführung des Euro die höchste Zustimmung zur gemeinsamen Währung fest - mit einem Rekordhoch von 75 Prozent Zustimmung durch die Europäer/innen.
Wirtschaft
Die Mehrheit der Bürger/innen hält mit 49 Prozent den Zustand der europäischen Wirtschaft für gut.
Wünsche und Sorgen der europäischen Bürger/innen
Die Einwanderung ist immer noch die Hauptsorge der Bürger/innen, 40 Prozent der Europäer/innen und 45 Prozent der deutschen Bürger/innen nennen das Thema Einwanderung an erster Stelle. Danach folgt mit 20 Prozent der Terrorismus (was allerdings eine Verringerung um 9 Prozent seit dem Frühjahr 2018 bedeutet), das Thema Finanzen liegt an dritter Stelle (19 Prozent in der EU, 30 Prozent in Deutschland). Schließlich folgt das Thema Klimawandel (16 Prozent der Europäer/innen und 21 Prozent der deutschen Bürger/innen). Die Europäische Kommission stellt interessiert fest, dass das Thema Wirtschaft erstmals seit Herbst 2010 aus der Top Drei der EU-Problemthemen gefallen ist.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 21.12.2018
- EU-Nachrichten Nr. 01/2019 vom 17.01.2019
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