Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission über die Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeitswelt – Positiver Trend an Schulen
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Fast 40 Prozent der Arbeitnehmer/innen in der EU verfügen über keine oder fast keine digitalen Kenntnisse, gleichzeitig sinkt die Zahl der Absolvent/innen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien in vielen EU-Mitgliedstaaten. Damit droht diese Lücke in vielen EU-Ländern größer zu werden. Das ist eines der wichtigen Ergebnisse des Berichts der Gemeinsamen Forschungsstelle (wissenschaftlicher Dienst) der Europäischen Kommission über den Wandel der Arbeit und der Fähigkeiten im digitalen Zeitalter, der am 24. September 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Der Bericht analysiert, wie sich Technologien auf die Arbeitsmärkte auswirken und was in der Bildungspolitik getan werden muss, um die digitalen Fähigkeiten zu verbessern. Insbesondere bietet der Bericht neue Recherchen und Daten zum Zusammenspiel von neuen Technologien, Arbeitsplätzen und Arbeitsorganisation, zum Umfang und der Art der Arbeit, die durch digitale Arbeitsplattformen vermittelt wird sowie zu laufenden strukturellen Veränderungen auf dem EU-Arbeitsmarkt.
Hintergrund:
Die Europäische Kommission verweist in dem Zusammenhang mit dem vorgelegten Bericht auf den von ihr im Jahr 2018 veröffentlichten Aktionsplan für die digitale Bildung. In Ergänzung habe sie konkrete Initiativen ergriffen, die den Menschen helfen sollen, in einer digitalen Welt erfolgreich zu sein, wie z.B. die Qualifikationsagenda für Europa, neue Vorschriften für transparente und vorhersehbare Arbeitsbedingungen und eine Empfehlung über den Zugang zu Sozialschutz. Für die kommende EU-Förderperiode 2021 – 2027 hat die Europäische Kommission ein Programm für das Digitale Europa vorgeschlagen und will hierfür 9,2 Mrd. Euro zur Verfügung stellen; dieses sieht u.a. die Förderung des Erwerbs digitaler Kompetenzen von Arbeitnehmer/innen durch Schulungen und Praktika, den leichteren Zugang von KMU zu neuen Technologien und Know how und die Finanzierung von Cybersicherheitsausrüstung und –infrastruktur vor.
Positive Entwicklung an Europas Schulen
Dagegen kann die Europäische Kommission bei Europas Schulen über Fortschritte bei der Nutzung neuer Technologien im Bereich des Lehrens und Lernens berichten. Dies ist eine Feststellung im Bericht über digitale Kompetenzen an Schulen, den das Eurydice-Netzwerk der Europäischen Kommission erstellt hat. Eurydice ist das europäische Bildungsnetzwerk mit Sitz in Brüssel, das mit 41 Kontaktstellen in 37 europäischen Ländern zusammenarbeitet und allgemeine Informationen über die nationalen Bildungssysteme in Europa, von der frühkindlichen Ausbildung bis zur Erwachsenenbildung zusammenträgt und allen Interessierten zur Verfügung stellt.
In Deutschland wird insbesondere die Einführung eines sechsten Digitalkompetenzgebietes, das über die empfohlenen fünf Gebiete hinausgeht, gelobt. Damit werden Schüler neben den Bereichen Informations- und Datenkompetenz, Kommunikation und Zusammenarbeit, Erstellung digitaler Inhalte, Sicherheit und Problemlösung, auch in Analyse und Reflexion unterrichtet. Des Weiteren wird der „DigitalPakt Schule“ positiv erwähnt, mit Hilfe dessen die Bundesregierung im März diesen Jahres fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung deutscher Schulen investiert hat.
Quelle und weitere Informationen:
EU-Aktuell vom 24.09.2019
EU-Aktuell vom 12.09.2019
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (16.10.2019) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.