Europäische Kommission verkündet Winterprognose 2018: EU-Wirtschaft wächst so schnell wie seit zehn Jahren nicht mehr
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Die Europäische Kommission hat am 08.02.2018 die Winterprognose für das Wachstum der EU-Wirtschaft vorgelegt: Danach wurden die Erwartungen für den Euroraum und die EU im vergangenen Jahr übertroffen. Aus der wirtschaftlichen Erholung sei zwischenzeitlich ein stabiler Aufschwung geworden; mit schätzungsweise 2,4 Prozent sei sowohl der Euroraum als auch die EU in 2017 so schnell gewachsen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Und die Europäische Kommission erwartet, dass sich das "robuste Wachstum" in 2018 und 2019 im Euroraum um 2,3% und in der EU mit 2 Prozent fortsetzt, beide Werten wurden angesichts der guten konjunkturellen Entwicklung um 0,2 bzw. 0,1% erhöht. Die positive Erwartungshaltung sei sowohl der dynamischeren Konjunktur in Europa, wo sich die Arbeitsmarktsituation verbessert und das Vertrauen Rekordhöhen erreicht habe, als auch einer unerwartet kräftigen Belebung von Weltwirtschaft und Welthandel zu verdanken.
Nach Ansicht der Europäischen Kommission dürfte die starke Nachfrage, die hohe Kapazitätsauslastung und günstige Finanzierungsbedingungen auch den Investitionen in 2018 und 2019 Auftrieb geben.
Anlässlich der Vorlage der Winterprognose sagte der Vize-Präsident, Valdis Dombrovskis, zuständig für den Euro und den sozialen Dialog: "Die europäische Wirtschaft übertrifft alle Erwartungen und dürfte bis ins nächste Jahr hinein robust wachsen. Wir müssen weiterhin dafür sorgen, dass dieses Wachstum bei allen Europäern ankommt. Es gilt, dieses Zeitfenster zu nutzen, um unsere Volkswirtschaften krisenfester zu machen und die Wirtschafts- und Währungsunion zu vertiefen."
Der für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten, Steuern und Zoll zuständige EU-Kommissar, Pierre Moscovici ergänzte: "Die europäische Wirtschaft ist robust ins Jahr 2018 gestartet. Der Euroraum kann sich über Wachstumsraten freuen, wie wir sie zuletzt vor der Finanzkrise gesehen haben. Arbeitslosigkeit und Haushaltsdefizite sind weiter rückläufig, und endlich nehmen auch die Investitionen wieder nennenswert zu. Außerdem ist das Wirtschaftswachstum ausgewogener als noch vor zehn Jahren und mithilfe intelligenter Strukturreformen und einer verantwortungsvollen Fiskalpolitik kann das Wachstum beständiger werden. Dieses Reformfenster wird aber nicht ewig offenbleiben: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, eine ambitionierte Stärkung der Wirtschafts- und Währungsunion zu beschließen."
Hintergrund:
Die Prognose basiert auf einer Reihe technischer Annahmen für Wechselkurse, Zinssätze und Rohstoffpreise mit Stichtag 26. Januar 2018. Bei allen anderen Eingangsdaten wurden laut Angaben der Europäischen Kommission Informationen bis einschließlich 30. Januar 2018 berücksichtigt.
Ab diesem Jahr legt die Europäische Kommission anstelle der drei umfassenden jährlichen Prognosen, die sie seit 2012 im Frühjahr, Herbst und Winter veröffentlicht hat, jedes Jahr wieder zwei umfassende Prognosen (im Frühjahr und Herbst) und zwei Zwischenprognosen (im Winter und Sommer) vor.
Die Zwischenprognosen enthalten jährliche und vierteljährliche BIP- und Inflationszahlen für das laufende Jahr und die Folgejahre für alle Mitgliedstaaten und den Euroraum sowie die aggregierten Zahlen für die EU insgesamt.
Die Europäische Kommission ist zeitlich zum alten Prognose-Rhythmus zurückgekehrt, damit diese zeitlich wieder mit denen anderer Organisationen (wie der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)) zusammenfallen.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 07.02.2018
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (15.02.2018) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.