EU-Haushalt: 350.000 junge Europäer sollen in den nächsten Jahren am Solidaritätskorps teilnehmen können
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Die EU-Kommission will das Europäische Solidaritätskorps weiter ausbauen und damit mindestens 350.000 jungen Menschen bis 2027 die Teilnahme an Freiwilligentätigkeiten, Praktika oder solidarischer Arbeit im europäischen Ausland ermöglichen. Dazu hat sie am 11.06.2018 eine Aufstockung des Europäischen Solidaritätskorps um 1,26 Mrd. Euro für den nächsten langfristigen EU-Haushalt (2021-2027) vorgeschlagen. Der Vorschlag baut auf den bisherigen Erfahrungen auf und sieht einen inklusiveren und flexibleren Ansatz und damit letztendlich eine größere Wahlfreiheit für die Mitglieder des Korps vor, und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Freiwilligentätigkeit oder die Vermittlung einer Arbeitsstelle handelt. Bisher haben sich 64.000 junge Menschen für eine Teilnahme an dem Programm angemeldet, 5000 davon aus Deutschland.
"Solidarität ist einer der Grundwerte der Europäischen Union, und der Erfolg des Europäischen Solidaritätskorps zeigt, dass es unter jungen Menschen eine hohe Nachfrage nach solidarischen Tätigkeiten gibt", betont der für Haushalt und Personal zuständige EU-Kommissar Günther H. Oettinger. Aus diesem Grund habe man die Finanzmittel für das Europäische Solidaritätskorps im nächsten EU-Haushalt erheblich aufgestockt.
Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport: "Mit diesem Vorschlag hat die Europäische Kommission ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Solidarität zu unterstützen und junge Menschen zu fördern. Wir treffen alle erforderlichen Vorkehrungen, damit sich das Europäische Solidaritätskorps zu einer großen Gemeinschaft von Menschen und Organisationen entwickeln kann, die bereit sind, quer durch unseren Kontinent und darüber hinaus denjenigen zu helfen, die in Not sind, und damit einen Beitrag zum Aufbau von Zusammenhalt geprägter Gesellschaften leisten. Die jungen Menschen wiederum werden Kompetenzen erwerben, Freundschaften schließen und ein starkes Gefühl dafür entwickeln, was es heißt, Europäer zu sein."
Nach der politischen Einigung über die Ausstattung des Europäischen Solidaritätskorps mit eigenen Haushaltsmitteln im Zeitraum 2018-2020 markiert der jetzt verabschiedete Vorschlag die Konsolidierung des Korps für den nächsten Haushaltszeitraum. Es wird eine einzige Anlaufstelle für junge Menschen geschaffen, die sich solidarisch engagieren möchten. Insbesondere schlägt die Kommission vor, nun auch Freiwilligentätigkeiten zur Unterstützung von Maßnahmen der humanitären Hilfe in Nicht-EU-Ländern in das Korps zu integrieren. Die Integration dieses bewährten EU-Systems für humanitäre Hilfe, das bisher unter dem Namen EU-Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe funktionierte, wird Freiwilligentätigkeiten außerhalb der EU bieten. Es rundet damit die bestehenden Angebote des Solidaritätskorps ab, sich einzeln oder als Gruppe freiwillig zu engagieren, ein Praktikum zu absolvieren oder eine Arbeitsstelle in einem Solidarsektor innerhalb und außerhalb Europas zu finden.
Quelle und weitere Informationen:
EU-Aktuell vom 11.06.2018
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (12.06.2018) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.