Eurobarometer-Umfrage zeigt optimistisches Bild der Europäerinnen und Europäer von der Europäischen Union
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Eine deutliche Mehrheit der Deutschen (59%) und der EuropäerInnen (56%) sehen die Zukunft der EU optimistisch. Und das Vertrauen in die EU ist mit 42% um 6% höher als noch im Herbst 2016 und gleichzeitig der höchste Wert seit 2010. Auch die wirtschaftliche Lage des eigenen Landes wird optimistisch beurteilt, in Deutschland sind 90% der BürgerInnen, europaweit sind 46% der BürgerInnen der Ansicht, dass es ihnen wirtschaftlich gut geht. Und fast drei Viertel der Befragten (73%) unterstützen den Euro, in Deutschland sind es sogar 82%.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2017. Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Richard Kühnel, sagte anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse: Das heute veröffentlichte Eurobarometer zeigt, dass das Bewusstsein der Menschen über Bedeutung und Gestaltungsmöglichkeiten der EU wieder deutlich gestiegen ist. Der Trend zu einer positiven Sichtweise auf die Zukunft verfestigt sich".
Die Standard-Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr 2017 wurde vom 20. bis 30. Mai 2017 in persönlichen Befragungen/Interviews durchgeführt; insgesamt wurden 33.180 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in den Kandidatenländern befragt.
Das Flash-Eurobarometer-Umfrage "Zukunft Europas - Meinungen außerhalb der EU" wurde in Telefoninterviews vom 20. Bis 25. Februar 2017 durchgeführt; es wurden insgesamt 11.035 Personen in elf Ländern außerhalb der EU (sog. Drittländer) befragt, darunter BürgerInnen in China, Russland, den USA und der Türkei.
Die Ergebnisse im Einzelnen
Die Zukunft der EU: Optimismus und Vertrauen in die EU-Institutionen, BürgerInnen der EU
Von den EuropäerInnen blicken 56% optimistisch in die Zukunft, am optimistischsten sind die Iren (77%), die Franzosen (55%, plus 14%), die Dänen (70%, plus 13%) und die Portugiesen (64%, plus 10%).
Das Vertrauen in die EU und ihre Institutionen wächst wieder und liegt zurzeit bei 42% (36% im Herbst 2016); am stärksten ist es in Frankreich (41%, plus 15%), Dänemark (56%, plus 11%) und Estland (55%, plus 11%), in Deutschland sind 47% die BürgerInnen optimistisch, das ist eine deutliche Steigerung um 10%.
In insgesamt 24 EU-Mitgliedsländern hat sich seit der letzten Befragung das positive Bild von der EU erhöht, besonders in Frankreich (40%, plus 11%), in Dänemark (42%, plus 10%), und in Luxemburg (57%, plus 10%).
Eine große Mehrheit der BürgerInnen (68%) in allen EU-Mitgliedstaaten fühlt sich als EU-BürgerIn, das ist der höchste je gemessene Wert, in Deutschland fühlen sich 82% der Befragten als EU-BürgerInnen, am höchsten ist die Prozentzahl in Luxemburg (hier fühlen sich 89% der Befragten als EU-BürgerInnen).
Wirtschaft und Euro
Fast 46% der BürgerInnen in den EU-Mitgliedstaaten halten die wirtschaftliche Lage in ihrem Land für gut, in Deutschland sind es sogar 90% der Befragten.
Im Euroraum (19 EU-Mitgliedstaaten) unterstützen 73% der Befragten den Euro, das ist der höchste Wert seit 2004. In Deutschland und in der Slowakei, Estland, Irland, Slowenien und Luxemburg sind es 80% und mehr, in Deutschland 82%.
Themenorientiert
Die Herausforderungen, vor denen die EU zurzeit steht, sind für die BürgerInnen der Terrorismus (44%, in Deutschland 34%) und die Zuwanderung (38%, in Deutschland 40%).
Auf nationaler Ebene sind die Anliegen der EU-BürgerInnen weiterhin die Arbeitslosigkeit (29%) und die Zuwanderung (22%)
Meinungen zur Zukunft der EU außerhalb der EU-Mitgliedstaaten
Zum erstenmal überhaupt wurde im Rahmen der Eurobarometer-Umfrage nach dem Bild der EU außerhalb der EU-Mitgliedstaaten gefragt; in den 11 Ländern, in denen die BürgerInnen interviewt wurden, leben 49% der Weltbevölkerung und in ihnen entsteht 61% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In den drei bevölkerungsreichsten Ländern China, Indien und den USA haben mindestens drei Viertel der Befragten eine positive Meinung zur EU, 94 Prozent sind es in Brasilien, 84 Prozent in China, 83 Prozent in Indien, 76 Prozent in Japan, 79 Prozent in Kanada, 75 Prozent in den USA, 67 Prozent in Australien und 54 Prozent in der Türkei. Gleichzeitig äußern die Befragten in nähergelegenen Ländern (Russland, Norwegen und Schweiz) eher eine gewisse Skepsis (zwischen 43 Prozent und 46 Prozent haben ein positives Bild von der EU).
Die Umfrage zeigt außerdem, dass die EU in den betreffenden Drittländern generell als "Ort der Stabilität in einer unruhigen Welt" wahrgenommen wird, allerdings mit großen Unterschieden von Land zu Land: So teilen in Indien 82 Prozent diese Einschätzung, in der Türkei 49 Prozent, während in Russland nur 33 Prozent der Aussage zustimmen und 61 Prozent gegenteiliger Auffassung sind.
Quelle und weitere Informationen:
- EU-Aktuell vom 02.08.2017
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