Coronavirus: EU und WHO gründen gemeinsamen Förderrat zur schnelleren Entwicklung von Impfstoffen, Tests und Behandlungen
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Die Entwicklung und der Einsatz von Impfstoffen, Tests und Behandlungen gegen COVID-19 sollen mit einem gemeinsamen Förderrat von EU und WHO beschleunigt werden. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus haben dazu einen Hochrangigen Förderrat ins Leben gerufen.
Ursula von der Leyen erklärte: „Mit dem heutigen Start des Förderrats kommen wir unserem globalen Ziel einen Schritt näher: Wir wollen, dass überall auf der Welt jeder, der Impfstoffe, Tests und Behandlungen gegen das Coronavirus braucht, sie auch erhält.“ Die EU werde ihre ganze Überzeugungskraft dafür einsetzen, dass die Welt im Kampf gegen das Coronavirus geeint bleibe. Norwegen und Südafrika führen als Vertreter der nördlichen und der südlichen Halbkugel den Vorsitz, was in Verbindung mit der Sachkenntnis der WHO und der internationalen Partner der EU sicherstelle, dass kein Land und keine Region zurückgelassen werde.
Der Generaldirektor der WHO wies darauf hin, dass jeden Tag beinahe 5.000 Menschen durch COVID-19 ums Leben kämen, und die Weltwirtschaft werde in diesem Jahr voraussichtlich in einer Größenordnung von mehreren Billionen Dollar schrumpfen. „Noch nie gab es also bessere Gründe, in die Beendigung der Pandemie zu investieren. Die internationale Kampagne „ACT-Accelerator“ ist die wohl beste Lösung, um für einen gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen, Diagnostika und Behandlungen zu sorgen, allerdings besteht derzeit eine Finanzierungslücke von 35 Mrd. US-Dollar. Eine vollständige Finanzierung der Kampagne würde nicht nur die Pandemie verkürzen, sondern diese Investition würde sich durch die Erholung der Weltwirtschaft auch rasch auszahlen, “ so Ghebreyesus.
EU-Kommissarin Stella Kyriakides, zuständig für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, ergänzte: „COVID-19 werden wir nur gemeinsam und weltweit überwinden können. Nur mit Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und globaler Zusammenarbeit werden wir vorankommen. Mit dem heutigen Schritt nehmen wir unsere weltweite Führungsrolle noch stärker wahr, um die Entwicklung und gerechte Verteilung von Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika zu beschleunigen.“
Auf seiner ersten Tagung hat der Förderrat eine politische Erklärung verabschiedet, in der er die weltweite Zusammenarbeit als Schlüssel zum Sieg über das Virus hervorhebt. Darin wird der Stellenwert von Tests, Behandlungen, Impfungen sowie verbesserten Gesundheitssystemen für die Überwindung der Pandemie betont. In der Erklärung werden auch die bisherigen Fortschritte genannt und zusätzliche Ressourcen für die Erfüllung des Auftrags angemahnt.
Der Förderrat setzt sich aus Regierungen und Nichtregierungs-Partnern (BMGF, Wellcome-Trust) zusammen. Durch den gemeinsamen Vorsitz Norwegens und Südafrikas wird eine geografische Ausgewogenheit erreicht. Der Förderrat baut auf den Erfolgen auf, die ACT-A innerhalb von nur vier Monaten erreicht hat: mehr als 200 Impfstoffkandidaten, 1.700 klinische Prüfungen und 80 Diagnoseverfahren, die unterstützend begleitet werden, sowie 100 Länder, in denen Kapazitätslücken ermittelt werden.
Zwischen dem 15. und dem 30. September werden die Generalversammlung der Vereinten Nationen und die G20 tagen, was die Wirkung des Appells an die Staats- und Regierungschefs der Welt noch verstärken wird. Vom 12. bis zum 18. Oktober finden die Jahrestagungen der Weltbank und des IWF statt, auf denen das Ausmaß der wirtschaftlichen Herausforderungen und der Umfang der anfänglichen Zusagen geprüft werden. Von November bis März 2021 wird auf dem G20-Gipfel und anderen damit zusammenhängenden Tagungen über die Reaktion auf die verschiedenen Zusagen entschieden werden.
Und schließlich soll im Zuge der ACT-A-Kampagne auf die größten politischen Herausforderungen eingegangen und der Finanzierungsbedarf von über 29 Mrd. Euro (35 Mrd. USD) gesichert werden.
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